In den Monaten April bis Juni kommt es häufig zu einer signifikanten Zunahme von Marderbissen an PKWs. Dies liegt vor allem daran, dass in dieser Zeit die Fortpflanzungs- und Paarungszeit der Marder beginnt. In dieser Zeit reagieren Marder besonders stark auf Duftmarken anderer Artgenossen, sie sind besonders aktiv und territorial, da sie auf der Suche nach einem Partner sind und ihr Revier verteidigen. Diese verstärkte Aktivität erhöht die Wahrscheinlichkeit von Begegnungen zwischen Mardern und Fahrzeugen, was zu Schäden durch Marderbisse führen kann. In Zahlen bedeutet das, dass zwischen April und Juni Marder an einem durchschnittlichen Tag die Kabel und Schläuche von bis zu 1.000 kaskoversicherten Pkw kaputt beißen.
Marderbisse an Autos sind ein häufiges Problem, da die Tiere die isolierten, warmen Bereiche im Motorraum oder unter dem Fahrzeug gerne als Versteck oder Nistplatz nutzen. Dabei kann es zu Beschädigungen an Kabeln, Schläuchen und anderen Komponenten kommen, was nicht nur ärgerlich, sondern auch gefährlich sein kann, da es zu Funktionsstörungen oder sogar Bränden führen kann.
Besonders schwerwiegend sind Marderbisse bei Elektroautos, da oftmals bei einem Biss, die kompletten Hochvoltkabel getauscht werden müssen.
Um sich gegen Marderbisse zu schützen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Marderschutzgitter: Das Anbringen von speziellen Gittern oder Netzen im Motorraum kann verhindern, dass Marder Zugang zu den empfindlichen Teilen des Fahrzeugs erhalten.
- Ultraschallgeräte: Es gibt auch Ultraschallgeräte, die Marder durch für sie unangenehme Geräusche abschrecken sollen. Diese Geräte werden oft im Motorraum installiert und sollen die Tiere fernhalten.
- Duftstoffe: Einige Duftstoffe, wie beispielsweise Lavendel oder Mottenkugeln, sollen Marder vertreiben. Diese können im Motorraum platziert werden, um die Tiere abzuschrecken. Angeblich sind auch Hundehaare für die kleinen Tiere nicht angenehm und sie suchen sich deshalb eine andere Nistmöglichkeit.
- Repellents: Es gibt auch spezielle Repellents, die auf die Umgebung des Fahrzeugs aufgetragen werden können und einen für Marder unangenehmen Geruch oder Geschmack haben, der sie fernhält.
- Regelmäßige Kontrolle und Motorwäsche: Es ist ratsam, den Motorraum regelmäßig auf Anzeichen von Marderbissen oder anderen Schäden zu überprüfen, um frühzeitig reagieren zu können. Sollten in der Umgebung Marder bekannt sein, macht es Sinn eine fachgerechte Motorwäsche regelmäßig durchführen zu lassen um die Duftmarken der Tiere zu entfernen, denn auf nichts reagieren Marder aggressiver als auf die Duftmarken anderer Artgenossen.
- Kabel und Schläuche ummanteln: Es gibt auch spezielle Hartplastikrohre, die über die Schläuche und Kabel gezogen werden können und die den langen Zähnen der Marder standhalten können.
Wie ist der Marderbiss versichert?
Die Schäden die durch Marderbisse entstehen sind immens. Im Jahr 2022 kam es an 104 Millionen kaskoversicherten Fahrzeugen zu Marderbissen. Die Zahl der Schadenfälle ist nahezu konstant im Vergleich zu den Vorjahren, allerdings steigen die Kosten für den einzelnen Schadenfall.
Die Schäden durch Marderbisse sind bei einem Teil- oder Vollkaskoversicherten Fahrzeug abgedeckt.
Eine Kfz-Haftpflichtversicherung reicht hingegen bei einem Marderschaden am Auto nicht aus.
Achtung: Nicht alle Kaskoversicherungen decken auch die Folgeschäden eines Marderbisses ab. Die direkten Schäden hingegen sind bei allen abgedeckt.
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