In Deutschland muss jedes Fahrzeug, das im öffentlichen Raum bewegt wird mit einem Kennzeichen versehen sein. Allerdings braucht nicht jedes Fahrzeug ein Standardkennzeichen.Es gibt eine Reihe verschiedener Kennzeichen für den unterschiedlichen Gebrauch von Fahrzeugen.
Das Standardkennzeichen
Dieses Kennzeichen ist jedem von uns geläufig.
Es besteht aus den Buchstaben des Zulassungsbezirks, aus bis zu zwei weiteren Buchstaben und aus ein bis vier Ziffern.
Du hast bei diesem Kennzeichen auch die Möglichkeit ein Wunschkennzeichen zu beantragen. Dabei ist zu beachten, dass Kombinationen die einen Bezug zum Nazireich darstellen, verboten sind.
Das Kurzzeitkennzeichen
Das Kurzzeitkennzeichen ist gut zu erkennen an dem gelben Balken an der rechten Seite. Auf diesem Balken ist das Ablaufdatum des Kennzeichens eingetragen. Ansonsten besteht es aus den Buchstaben des Zulassungsbezirks und einer Zahlenfolge immer mit 03 oder 04 beginnend.
Das Kurzzeitkennzeichen ist nur maximal 5 Tage gültig und gilt Privatpersonen als Möglichkeit der Überführungsfahrten oder Testfahrten, nur in Ausnahmefällen wird das Kurzzeitkennzeichen an Fahrzeuge ohne HU ausgegeben z.B. um damit zum TÜV zu fahren.
Das Händlerkennzeichen
Das Händlerkennzeichen, oft auch rotes Kennzeichen genannt, besteht aus roten Buchstaben und Zahlen. Als erstes die Buchstaben des Zulassungsbezirks dann folgt eine Zahlenreihe mit 06 am Anfang.
Dieses Kennzeichen ist nur für Händler zu beantragen und dient dazu Fahrzeuge bei Probe- oder Überführungsfahrten auszuweisen.
H-Kennzeichen
Das H-Kennzeichen sieht aus wie ein Standardkennzeichen mit einem großen „H“ an der rechten Außenseite. Dieses Kennzeichen ist für Oldtimer bestimmt, heißt das Fahrzeug muss älter als 30 Jahre sein und weitesgehend im Originalzustand, das muss durch ein Oldtimergutachten belegt sein.
Vorteile dieses Kennzeichens sind günstigere Steuer und Versicherung.
Rotes H-Kennzeichen
Genau wie beim einfachen H-Kennzeichen muss durch ein Gutachten belegt sein, dass es sich um Oldtimer handelt um das rote H- Kennzeichen beantragen zu können.
Es handelt sich um ein Wechselkennzeichen und ist besonders für Oldtimer- Sammler von Interesse um mit unterschiedlichen Fahrzeugen ein Kennzeichen zu nutzen. Das bietet unter anderem einen preislichen Vorteil, allerdings ist das rote H- Kennzeichen nicht für Alltagsfahrten zugelassen. Es sind Fahrten bei Ralleys, zu Oldtimertreffen, zur Probe und Prüfung oder zur Werkstatt erlaubt. Es muss ein Fahrtenbuch geführt werden und außerhalb der Nutzung darf das Fahrzeug nicht im öffentlichen Raum abgestellt werden.
Das rote H- Kennzeichen beginnt mit dem Buchstaben des Zulassungsbezirk gefolgt von einer Zahlenreihe mit Beginn 07. Alles in roter Schrift gehalten.
Das grünes Kennzeichen
Das grüne Kennzeichen sieht aus wie ein Standardkennzeichen nur in grüner Schrift.
Das Fahrzeug ist von der Steuer befreit. Zum Beispiel Landwirte, Förster oder gemeinnützige Vereine, bei denen das Fahrzeug zweckgebunden ist, dürfen ein grünes Kennzeichen beantragen.
Das Saisonkennzeichen
Das Saisonkennzeichen sieht aus wie ein Standardkennzeichen nur am rechten Rand außen befindet sich der Hinweis auf die Monate in denen das Kennzeichen in Betrieb sein darf. Dieses Kennzeichen darf nur saisonal genutzt werden, Vorteile sind dabei die anteiligen Kosten für Steuer und Versicherung. Außerdem entfällt damit das An- und Abmelden des Fahrzeugs z.B. zum Winter hin.
Das Diplomatenkennzeichen
Das Diplomatenkennzeichen besteht nur aus Ziffern.
Auch im Straßenverkehr genießen Diplomaten Immunität.
Dein Kennzeichen wurde geklaut?
Gar nicht so selten kommt es vor das ein Kennzeichen gestohlen wird. In Deutschland kommt es jählich zu über 150.000 Diebstählen von Kennzeichen. Meisten werden die Kennzeichen durch Tank- und TÜV- Betrüger entwendet. Kennzeichen mit besonderen Ziffer- Buchstaben- Kombinationen werden hingegen auch gerne als „Souvenir“ gestohlen.
Wie kannst du den Diebstahl deines Kennzeichens verhindern?
Die in Deutschland gewöhnlichen Plastikhalterungen für Nummernschilder sind für Diebe leichte Beute. Der Grund : Sie sind schnell und unkompliziert zu entfernen.
Ein Beispiel kann man sich an Frankreich oder Italien nehmen, wo die Nummernschilder fest mit der Karosserie angebracht werden. So ist man auf der sicheren Seite, da diese im Gegensatz zu den üblichen Plastikhalterungen nicht so einfach zu entfernen sind.
Was solltest du tun, wenn dein Kennzeichen entwendet wurde?
Das Erste was du tun solltest, ist den Verlust des Kennzeichen der Polizei zu melden. Dadurch verhinderst du, dass dir eventuell mit dem Diebesgut begangene Straftaten vorgeworfen werden. Was auch empfehlenswert ist, ist die Erstattung einer Anzeige. Dann trägt nämlich der Dieb die Kosten für das neue Kennzeichen, wenn er gefasst wird. Damit du wieder mit deinem Fahrzeug fahren kannst, solltest du zur Kfz-Zulassungsstelle gehen. Dort wird das gestohlene Nummernschild gesperrt- und ein neues ausgestellt.
Folgende Unterlagen werden beim Besuch der Kfz-Zulassungsstelle im Falle eines Kennzeichen-Diesbtahls benötigt:
- Diebstahlsanzeige der deutschen Polizei
- Ausweisdokument
- Zulassungsbescheinigung Teil I und Teil II
- die Original-Bescheinigung der letzten Hauptuntersuchung
Falls ein weiteres Kennzeichen vorhanden ist, solltest du das auch mitnehmen. Vergiss außerdem nicht, deine Versicherung über den Kennzeichenverlust zu informieren.
Welche Konsequenzen hat der Kennzeichen Diebstahl für mich
Zum einen nimmt der Diebstahl des Kennzeichens Zeit für die Behördengänge in Anspruch und zum anderen fallen Kosten in Höhe von ca. 95€ an. Des Weiteren solltest du beachten, dass das Fahren ohne amtliches Kennzeichen strengstens verboten ist. Daher ist es wichtig, dass du dich im Falle eines Auslandsaufenthaltes um die Heimreise ohne Auto und ggf. den Transport des Fahrzeugs kümmerst.
Hast du noch Fragen zu den verschiedenen Kennzeichen? Meld dich gerne bei uns!