Änderungen in der Rente

Zur Jahresmitte 2024 treten einige Änderungen bei der gesetzlichen Rente in Kraft. Etwa 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner dürfen sich auf die Änderung und damit höhere Rentenzahlungen freuen. Zudem gibt es Anpassungen bei der Witwen- und Erwerbsminderungsrente sowie bei der Pfändungsfreigrenze.

Ab dem 1. Juli 2024 steigen die gesetzlichen Renten um 4,57%, was über der Inflationsrate liegt. Erstmals seit der Wiedervereinigung ist die Änderung in Ost- und Westdeutschland identisch. Arbeitsminister Hubert Heil betont, dass dies 34 Jahre nach der Wiedervereinigung ein bedeutender Schritt für Deutschland sei. Die Anpassung basiert auf einer Lohnsteigerung von 4,72%, wie vom Statistischen Bundesamt gemeldet.

Der Rentenwert erhöht sich bundesweit von 37,60 Euro auf 39,32 Euro. Dies führt zu einem neuen monatlichen Freibetrag von 1.038,05 Euro (vorher 992,64 Euro). Für jedes waisenberechtigte Kind steigt der Freibetrag auf 220,19 Euro (vorher 210,56 Euro). Einkünfte über dem Freibetrag werden zu 40% angerechnet. Für eine Standardrente, die auf einem durchschnittlichen Einkommen und 45 Beitragsjahren basiert, bedeutet dies eine monatliche Erhöhung von 77,40 Euro.

Trotzdem raten wir weiter zu einer privaten Altersvorsorge um Altersarmut zu vermeiden auch wenn es immer wieder zu Änderungen kommt. Wir beraten dich gerne dazu!

Änderungen in 2025:

1. Regelaltersrente – unbegrenzter Hinzuverdienst

Wenn Du die Regelaltersgrenze erreicht hast (z.B. 66 Jahre und vier Monate für den Jahrgang 1960, steigend bis 67 im Jahr 2031), kannst Du unbegrenzt hinzuverdienen – ohne dass Deine Rente gekürzt wird. Das ist mit die größte Änderung.


2. Erwerbsminderungsrente – höhere Zuverdienstgrenzen

Für Beziehende einer vollen Erwerbsminderungsrente darfst Du ab Januar 2025 bis zu rund 19-¯661-¯€ pro Jahr hinzuverdienen (vorher ca. 18-¯559-¯€)
Bei teilweiser Erwerbsminderung liegt die neue Grenze bei ca. 39-¯322-¯€ jährlich (vorher ca. 37-¯118-¯€)
Verdienst über dieser Grenze wird zu 40-¯% auf die Rente angerechnet


3. Minijobs & Midijobs

  • Die Minijob-Grenze steigt ab Januar 2025 auf 556-¯€ monatlich
  • In der -žMidi-œ-Zone (Verdienst zwischen 556,01-¯€ und 2-¯000-¯€) zahlst Du einen reduzierten Rentenbeitrag, der sich positiv auf Deine Rentenpunkte auswirkt

4. Steuerliche Aktivrente (geplant, voraussichtlich 2025)

Die Koalition von Union und SPD plant eine Regelung, nach der Rentner zusätzlich bis zu 2-¯000-¯€ monatlich steuerfrei verdienen dürfen, wenn sie nach Erreichen der Regelaltersgrenze weiterarbeiten
Der genaue Staffelungsmechanismus hängt allerdings von der finalen Gesetzgebung ab, die sich noch in Diskussion befindet .


5. Sonstige Rentenänderungen 2025

  • Die Renten erhöhen sich zum 1.-¯Juli 2025 um etwa 3,74-¯% – von 39,32-¯€ auf 40,79-¯€ aktueller Rentenwert
  • Der Grundfreibetrag steigt auf 12-¯096-¯€ steuerfrei im Jahr

Warum das wichtig ist

  • Regelaltersrente: Keine Einkommensbegrenzung bedeutet volle Flexibilität für den Nebenverdienst.
  • Erwerbsminderung: Höhere Grenzen ermöglichen mehr Zuverdienst, bevor Abschläge erfolgen.
  • Minijob-Höhe: Die höhere Grenze kann Rentenpunkte sichern und sozialversicherungsrechtliche Vorteile bieten.
  • Aktivrente: Steuerliche Entlastung geplant – aber Details stehen noch aus.

1. Ab wann kann ich in Rente gehen?
Das hängt vom Geburtsjahr ab. Die Regelaltersgrenze liegt derzeit zwischen 65 und 67 Jahren. Ein früherer Renteneintritt ist mit Abschlägen möglich.

2. Wie hoch wird meine gesetzliche Rente sein?
Das hängt von deinem Einkommen und deinen Beitragsjahren ab. Eine genaue Prognose liefert die Renteninformation der Deutschen Rentenversicherung.

3. Reicht die gesetzliche Rente im Alter aus?
Oft nicht. Die Rentenlücke – also der Unterschied zwischen letztem Nettogehalt und gesetzlicher Rente – kann mehrere hundert Euro betragen. Eine zusätzliche Vorsorge ist deshalb wichtig.

4. Welche Möglichkeiten zur privaten Altersvorsorge habe ich?
Beispiele: Riester-Rente, Rürup-Rente, betriebliche Altersvorsorge (bAV), ETF-Sparpläne, Immobilien oder private Rentenversicherungen.

5. Was ist der Unterschied zwischen gesetzlicher und privater Rente?
Die gesetzliche Rente ist verpflichtend und staatlich organisiert. Private Rentenversicherungen oder Sparpläne werden freiwillig abgeschlossen und individuell gestaltet.

6. Kann ich als Rentner noch etwas dazuverdienen?
Ja, ab dem regulären Rentenalter ohne Begrenzung. Wer vorher in Rente geht, muss bestimmte Hinzuverdienstgrenzen beachten.

7. Was ist eine Erwerbsminderungsrente?
Sie wird gezahlt, wenn du dauerhaft krank bist und nur noch teilweise oder gar nicht mehr arbeiten kannst. Voraussetzung ist eine medizinische Prüfung.

8. Wie sichere ich mich ab, wenn ich vor der Rente berufsunfähig werde?
Am besten mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Sie schützt dein Einkommen, wenn du krankheitsbedingt langfristig nicht mehr arbeiten kannst.

9. Wie funktioniert die betriebliche Altersvorsorge (bAV)?
Du sparst über deinen Arbeitgeber steuer- und sozialabgabenbegünstigt fürs Alter. Oft beteiligt sich der Arbeitgeber mit einem Zuschuss.

10. Warum sollte ich mich frühzeitig um meine Altersvorsorge kümmern?
Je früher du startest, desto mehr Profit bringst du durch den Zinseszinseffekt. Außerdem sind Beiträge bei frühem Einstieg deutlich günstiger.