Was die Energieeffizienzklasse mit dem Kaufpreis der Immobilie zu tun hat

Die Energieeffizienzklasse einer Immobilie ist eine Einstufung, die angibt, wie energieeffizient ein Gebäude ist. Sie bewertet den Energieverbrauch eines Hauses oder einer Wohnung für Heizung, Warmwasser und Lüftung. Die Einteilung erfolgt meist auf einer Skala von A+ (sehr energieeffizient) bis G (sehr energieineffizient), basierend auf dem Energieausweis der Immobilie.

Ein Gebäude mit einer hohen Energieeffizienzklasse benötigt weniger Energie, was niedrigere Betriebskosten und eine geringere Umweltbelastung bedeutet. Die Einstufung berücksichtigt Faktoren wie:

  • Isolierung (Dämmung)
  • Heizungssystem
  • Fensterqualität
  • Bauweise

ImmoScout24 hat analysiert, wie stark die Kaufpreise von Einfamilienhäusern in Abhängigkeit von Energieklasse und Baujahr variieren. Die Untersuchung zeigt, dass durch eine Modernisierung auf eine höhere Energieeffizienzklasse der Wert eines Hauses, abhängig vom Baujahr, um bis zu 17 % gesteigert werden kann.

Infolge der verstärkten Debatte um das Gebäudeenergiegesetz rückt die Energieeffizienzklasse von Immobilien immer mehr in den Fokus. Auch der Modernisierungsgrad spielt bei Preisverhandlungen zunehmend eine Rolle. Die Studie von ImmoScout24 verdeutlicht die deutlichen Unterschiede in den Kaufpreisen von Einfamilienhäusern je nach Energieeffizienz und Baujahr – und die Auswirkung von Sanierungsmaßnahmen.

-žZwei von drei Einfamilienhäusern, die vor 2013 gebaut wurden, haben eine Energieeffizienzklasse schlechter als D. Eine energetische Sanierung hat nicht nur Auswirkungen auf die Heizkosten, sondern erhöht auch den Wert der Immobilie-œ, erklärt Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. -žBei einem Altbau liegt der Preis bei Energieeffizienzklasse D um 20% höher als bei Energieeffizienzklasse H.-œ

Wertzuwachs durch energetische Sanierungen

Die Quadratmeterpreise von Immobilien können je nach Alter und Energieeffizienzklasse stark schwanken. Ältere Einfamilienhäuser mit der Klasse H, die vor 1949 gebaut wurden, verzeichnen die niedrigsten Quadratmeterpreise.

Im bundesweiten Durchschnitt beträgt der Quadratmeterpreis für ein solches Gebäude laut ImmoScout24 2.289 Euro. Ältere Baumaterialien und fehlende Dämmungen führen zu erhöhtem Sanierungsaufwand. Häuser desselben Baualters mit Klasse E erzielen rund 13 % höhere Preise (2.588 Euro pro Quadratmeter). Der Preisunterschied zwischen Klasse H und D liegt durchschnittlich bei 20 %. Immobilien der Klasse C erreichen 35 % höhere Quadratmeterpreise (3.088 Euro). Bei einer Modernisierung zur Klasse A liegt der Quadratmeterpreis bei 3.412 Euro, was eine Wertsteigerung von 49 % bedeutet.

Häuser der Baujahre 1976 bis 1990 – kleine Modernisierungen, große Wirkung

Die ersten Wärmeschutzverordnungen führten ab 1977 zu minimalen Dämmstandards, besonders in Westdeutschland. Dämmmaterialien enthielten jedoch teilweise Asbest oder Formaldehyd. Gerade bei Gebäuden aus diesen Baujahren wirken sich energetische Verbesserungen stark auf den Kaufpreis aus: Für Energieklasse D liegt der Durchschnittspreis bei 3.219 Euro pro Quadratmeter, während Klasse C bei 3.721 Euro liegt – eine Differenz von 16 % oder 502 Euro.

Ähnlich sieht es bei den Klassen B und A aus, bei denen die Preisunterschiede 17 % betragen. Zwischen den Klassen B und den darunter liegenden Klassen beträgt die Differenz allerdings nur 5 %, was zeigt, dass auch Faktoren wie die Lage des Objekts entscheidend für den finalen Verkaufspreis sind.

Lohnt sich eine vollständige Sanierung?

Die Experten von ImmoScout24 weisen darauf hin, dass umfangreiche Sanierungen nicht unbedingt zu einem maximalen Verkaufspreis führen. -žDiese Rechnung geht oft nicht auf-œ, heißt es. Bei einem Altbau in Klasse C lässt sich bereits ein durchschnittlicher Wertzuwachs von 24 % erzielen. Durch eine Sanierung auf Klasse A kann der Wert nochmals um 6 % gesteigert werden, was einen Gesamtzuwachs von 30 % bedeutet – dabei sollten Eigentümer jedoch stets auch die Sanierungskosten im Blick behalten.

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Hier sind die wichtigsten Neuerungen rund um den Energieausweis und Energieeffizienzklasse bei Immobilien ab 2025:

1. Energieausweis wird noch umfangreicher und verpflichtender

  • Ab 2025 gelten strikte Regeln: Für jede Immobilien-Vermietung oder -Verkauf ist nun zwingend ein aktueller Energieausweis notwendig – mit Angabe aktueller Energiekennzahlen einschließlich Anteil erneuerbarer Energie im Gebäude
  • Die Unterscheidung zwischen Verbrauchs- und Bedarfsausweis bleibt bestehen, aber Verbrauchsausweise müssen künftig deutlich detailliertere Effizienz-Angaben liefern – die preisliche Lücke zum Bedarfsausweis schließt sich

2. Stärkere Profilierung nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG)

  • GEG 2025 schreibt für Neubauten den Standard -žNiedrigstenergiegebäude-œ (NZEB) vor – inklusive verpflichtender Nutzung von Photovoltaik, Solarthermie oder Wärmepumpe
  • Für Altbau-Bestandgebäude mit Effizienzklasse G oder H gelten verschärfte Vorgaben:
    • Heizkessel älter als 30 Jahre müssen ersetzt werden (mindestens 65-¯% erneuerbare Energie).
    • Austauschpflicht bei Verkauf: Neue Eigentümer müssen innerhalb von 2-¯Jahren nachkonditionieren
    • Dach und unbeheizte Rohrleitungen müssen nachträglich gedämmt werden

3. Pflichten zur Sanierung und Energiestandards

  • Gebäude mit schlechter Effizienzklasse (G oder H) werden aktiv saniert werden müssen – teils bereits bis 2030
  • Einzelmaßnahmen dürfen nach GEG nicht zu verschlechterten Effizienzwerten führen

4. EU-Weite Harmonisierung & Digitalisierung

  • Die EU-Richtlinie EPBD (EU/2024/1275) zwingt Mitgliedstaaten dazu, Energieausweise zu digitalisieren – mit einheitlichen Effizienzklassen und digitalen Sanierungspass-Konzepten
  • Auch in Deutschland kommt 2025 die Digitalisierung des Grundbuchs, was Immobilienprozesse effizienter macht .

5. Auswirkungen & Tipps für Eigentümer

  • Immobilien mit hoher Effizienz-Klasse (A-C) sind nachgefragt, G-H-Objekte geraten zunehmend unter Druck
  • Der Pluspunkt: höhere Verkaufswerte und bessere Vermarktungsmöglichkeiten durch optimierte Energiekennwerte
  • Empfehlung:
    • bestehenden Ausweis prüfen (max. 10 Jahre gültig)
    • ggf. neuen Ausweis als Grundlage für energetische Sanierung einholen,
    • professionelle Energieberatung nutzen, und
    • gezielt Förderprogramme (z.B. KfW, BAFA) einbinden.