Infotainmentsystem bedienen bei 200 km/h – Ist das grob fahrlässig?

Das Oberlandesgericht Nürnberg urteilte: Ja, das ist als grobe Fahrlässigkeit anzusehen.

Folgende Situation:

Eine Autovermietung vermietet einem Herrn einen Mercedes Benz CLs 63 AMG. Zwischen den Parteien wurde eine Haftbeschränkung ohne Selbstbeteiligung für den Fall einer Beschädigung des Mietfahrzeuges vereinbart. Jedoch darf die Autovermietung zumindest teilweise Regress nehmen, wenn der Schaden am Mietfahrzeug grob fahrlässig verschuldet ist.

Der Herr fuhr mit Tempo 200 km/h auf der linken Spur der Autobahn, während er gleichzeitig das Infotainmentsystem des Fahrzeugs bediente um Informationen abzurufen. Er war abgelenkt, driftete immer weiter nach links, bis er schließlich an die Mittelleitplanke stieß und das Fahrzeug stark beschädigt wurde.

Die Autovermietung sieht das als grobe Fahrlässigkeit und nimmt deshalb in Höhe von 50% des entstandenen Schadens bei diesem Regress.

Das Oberlandesgericht Nürnberg verurteilte den Herrn, 11.947,69 Euro zu zahlen, aufgrund grober Fahrlässigkeit. Der Firma stände ein Schadensersatzanspruch zu.

Der Herr hat die verkehrserforderliche Sorgfalt in dieser Situation in hohem Maße verletzt. 200 km/h erfordere hohe Konzentration aufgrund des hohen Gefahrenpotentials. Schon minimale Fahrfehler können bei diesem Tempo massive Auswirkungen haben und zu schweren Unfällen führen.

In Deutschland gilt die Autobahn-Richtgeschwindigkeits-Verordnung, welche vorgibt, dass bei Geschwindigkeiten über 130 km/h die Unfallgefahren selbst bei Idealbedingungen so erheblich hoch sind, dass eine besondere Konzentration auf das Führen des Fahzeuges zu richten ist.

Somit ist eine, wenn vielleicht auch nur kurze, Konzentration auf das Infotainmentsystem eine schwere Pflichtverletzung und eine grobe Fahrlässigkeit.

Daher: Augen auf beim Abschließen ihrer KFZ-Versicherung. Ist grobe Fahrlässigkeit mit versichert? Es ist immer ratsam grobe Fahrlässigkeit mit zu versichern – vielleicht handelst du grob fahrlässig aber weißt es gar nicht.







Wer zahlt, wenn mein Kind verunglückt?

Achtung Unfall! Bitte schütze Dich und Deine Kinder!

In Deutschland sind noch nicht einmal dreißig Prozent aller Kinder privat Unfallversichert. Das ist die schaurige Wahrheit, denn besonders unsere Kleinen sind stets wild, neugierig und unvorsichtig beim Entdecken dieser Welt.

Leider sind tatsächlich rund 81 % aller Unfälle mit Kindern finanziell nicht abgesichert, denn sicherlich, wenn das Kind einen Unfall in der Schule, im Kindergarten oder auf dem direkten Hin- und Rückweg zu diesen Orten hat, ist es durch die gesetzliche Unfallversicherung für gewöhnlich abgesichert. Jedoch gibt es erst Rentenleistungen ab einer Erwerbsminderung von mindestens 20 % und die Zahlungen der gesetzlichen Versicherung fallen erschreckend dürftig aus.

Nehmen wir als Beispiel einen Fall, in dem ein sechsjähriges Kind auf dem direkten Schulweg unfallbedingt Vollinvalide wird. In diesem Fall kann die Familie mit Leistungen aus der gesetzlichen Unfallversicherung rechnen. Wir sprechen von 478,33 € Vollinvalidenrente (neue Bundesländer) für das Kind. Dieser Beitrag unterliegt keiner Altersanpassung und erhöht sich nicht. Die Familie des Betroffenen ist finanziell ruiniert und das Kind wird lebenslang ein Sozialfall bleiben. Wer kann schon von rund 480 € leben? Vor allem, wenn eine Schwerbehinderung mit Pflegebedarf vorliegt. Eine private Unfallversicherung schützt in aller erster Hinsicht das finanzielle Grundgerüst der Eltern, falls ein schwerer Unfall des Kindes eine umfangreiche Pflege und / oder medizinische Behandlungen / Hilfsmittel bedarf.

Zum Glück haben Kinder ein gutes „Heilfleisch“ und genesen schnell, so dass im Erwachsenenalter die meisten Unfälle für gewöhnlich überwunden werden konnten, aber stets sind die Eltern die ersten Personen, welche unter einem folgenschweren Unfall ihres Kindes nicht nur seelisch, sondern auch finanziell leiden.

Aber was ist, wenn mein Kind auf dem Spielplatz verunglückt? Da ist im privaten Sektor gar kein Versicherungsschutz geboten, wenn ich nicht privat vorgesorgt habe.

Und ich bin an dieser Stelle ganz ehrlich: Es ist keine Option, meinem Kind das Spielen und Klettern zu verbieten, nur weil es unzureichend versichert ist. Denn die Kindheit sollte unbeschwert und unbefangen sein.







Wasserschaden – Was ist versichert und worauf muß man achten

Was ist überhaupt ein Wasserschaden?

Ein Wasserschaden besteht, wenn Leitungswasser an einer dafür nicht vorgesehenen Stelle unbeabsichtigt austritt und dadurch ein Schaden entsteht.

Ist ein Rohr undicht und es tritt Wasser aus, wird der Schaden am Rohr und auch z.B. die Wand, die Schaden genommen hat, durch die Versicherung reguliert.

Gibt es Ausnahmen?

Es gibt ein neues Gerichtsurteil, das festlegt, dass Versicherer nicht den Schaden regulieren müssen, wenn undichte Fugen der Grund für den Wasserschaden sind. Dann muss der Versicherer auch den Folgeschaden nicht regulieren. (BGH-Urteil vom 20. Oktober 2021 – IV ZR 236/20)

Hintergrund ist, dass eine Fuge in der Duschwanne z.B. nicht als Teil des Rohrsystems oder als Gegenstand der Wasserführung spezifiziert wird.

Das heißt im beschriebenen Fall, war die Fuge in der Duschwanne undicht, sodass Wasser durch diese austreten konnte und es zu einem Schaden kam. Nach zwei Gerichtsurteilen, steht fest, dass der Versicherer keine Schadensregulierung tragen muss, da die Fuge der Duschwanne nicht zum Rohrleitungssystem oder zu den wasserführenden Teilen gehört.

Manche Gesellschaften leisten trotzdem weiterhin in diesem Falle, sowohl den Schaden als auch den Folgeschaden, andere regulieren nur den Folgeschaden und wieder andere lehnen eine Schadensregulierung in einem solchen Fall komplett ab.

Wie lange hat man Zeit einen Schaden zu regulieren?

Nach einem erst kürzlich getroffenen Gerichtsurteil sind sowohl Versicherer als auch Wohngebäudeeigentümer dazu verpflichtet den Schaden zeitnah zu beheben, auch wenn es mit der Versicherung länger dauert als üblich.

Mietausfälle z.B. die durch einen Wasserschaden entstehen werden in der Regel nur noch bis 12 Monate übernommen, in einzelnen Tarifen auch bis 24 Monate.

Wie sieht es aus mit den Ableitungsrohren?

In der Regel sind Schäden, die durch Abwasserrohre entstehen nur mitversichert, wenn diese Rohre sich innerhalb des Hauses befinden, nicht z.B. wenn sie sich unterhalb der Bodenplatte befinden.

Rückstauklappe?

Das berühmte Wasser im Keller nach einem Starkregenereignis wird von der eigentlichen Gebäudeversicherung und Hausratversicherung nicht abgedeckt, dafür benötigt man den zusätzlichen Baustein der Elementarversicherung.

Und auch dann darf man sich noch nicht sicher sein, dass im Falle eines Rückstaus die Versicherung den Schaden reguliert.

Die Versicherungsgesellschaften setzen die Bedingung (Obligenheit) einer Rückstauklappe, um bei erhöhtem Wasserdruck aus dem Kanal einen Rückfluss ins Gebäude zu verhindern. Zwischenzeitlich wurde viele Bedingungen optimiert. Viele Gesellschafften wollen nur noch eine Rückstauklappe, wenn diese von der Behörde angeordnet sind.

Aktuell gibt es nur paar Gesellschaften, die komplett auf eine Rückstausicherung verzichten.

Eine Rückstauklappe schließt bei erhöhtem Wasserdruck außerhalb des Gebäudes, sodass es zu keinem Wassereintritt aus dem Kanal in die hauseigenen Wasserrohre kommen kann.

Brauchst du weitere Informationen zum Thema Leitungswasserschaden oder Elementarversicherung, sprich uns gerne an!





Stelle dir deine Hausratversicherung zusammen
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Erwerbsminderungsrentenerhöhung

Was ist die Erwerbsminderungsrente?

Wenn du deinen Beruf aufgrund einer Erkrankung oder eines Unfalls frühzeitig aufgeben musst und nur noch geringe Zeit pro Tag arbeiten kannst, fällst du in den Bereich der Erwerbsminderungsrente. Jetzt hat der Gesetzgeber eine Erwerbsminderungsrentenerhöhung angekündigt.

Wer bekommt die Erwerbsminderungsrente?

Wenn du durch eine Erkrankung oder einen Unfall nur noch weniger als 6 Stunden pro Tag arbeiten kannst, bekommst du eine Teilerwerbsminderungsrente. Kannst du nur noch weniger als 3 Stunden pro Tag arbeiten, steht dir die volle Erwerbsminderungsrente zu.

Wichtig ist, dass dir nur dann die Erwerbsminderungsrente zusteht, wenn du innerhalb der letzten 5 Jahre vor Eintritt der Erwerbsminderung mindestens 3 Jahre lang die Pflichtbeiträge gezahlt hast.

Bei Azubis gilt eine Sonderregelung:  Als Azubi musst du in den letzten 2 Jahren vor Eintritt der Erwerbsminderung mindestens ein Jahr versicherungspflichtig gewesen sein. Schutz bei typischen Berufskrankheiten und Arbeitsunfällen besteht ab dem ersten Tag.

Typische Krankheiten, die zu einer Erwerbsminderung führen sind zum Beispiel: Depressionen, oder andere psychische Erkrankungen, Krebserkrankungen oder Einschränkungen des Bewegungsapparates.

Darf ich noch arbeiten, wenn ich Erwerbsminderungsrente erhalte?

Wenn du Teilerwerbsminderungsrente bekommst, darfst du zwischen 3 und 6 Stunden pro Tag arbeiten. Bekommst du volle Erwerbsminderungsrente, darfst du nur weniger als 3 Stunden pro Tag arbeiten.

Wie hoch ist die Erwerbsminderungsrente aktuell?

Die Erwerbsminderungsrente berechnet sich immer individuell aus dem Durchschnittseinkommen der letzten 5 Jahre vor Eintritt in die Erwerbsminderung.

In der Regel kann man bei voller Erwerbsminderungsrente von 34% des Bruttoverdienstes ausgehen.

Die Teilerwerbsminderungsrente liegt bei der Hälfte der Erwerbsminderungsrente.

Den aktuellen Betrag kannst du auf deinem letzten Rentenbescheid einsehen. Auf der rechten Seite des Bescheids befindet sich ein Kasten mit drei untereinanderstehenden Beträgen. Der erste Betrag ist die aktuelle volle Erwerbsminderungsrente, die dir zusteht.

Dieser Betrag verändert sich nach deinem durchschnittlichen Bruttogehalt der letzten 5 Jahre vor Eintritt in die Erwerbsminderung und nach deiner versicherungspflichtigen Zeit.

Wie sieht die Erwerbsminderungsrentenerhöhung aus?

Rund 3 Millionen Menschen profitieren von der neuen Erwerbsminderungsrentenerhöhung. Problem bisher war, dass nur die Neuzugänge in die Erwerbsminderungsrente von den Rentensteigerungen, die es ab 2014 gab, profitiert haben.

Die neue Rentenreform sieht vor, dass alle Erwerbsminderungsrenten, die zwischen 2001 und 2018 zum ersten Mal in den Rentenbezug gefallen sind, Zuschläge von 4,5% bis 7,5% erhalten sollen. Die Auszahlung startet dann ab dem 01.07.2024.

Schon an eine Berufsunfähigkeitsversicherung gedacht? Wir beraten dich gerne!







Wärmepumpen absichern

Wärmepumpen sind auf dem Vormarsch. Besonders in Zeiten in denen erneuerbare Energien immer bedeutender werden, stellen viele Haushalte ihre Heizmöglichkeiten um. Die Versicherungen versuchen sich diesem immer größer werdenden Markt anzupassen und passende Versicherungen zu entwickeln. Wo dabei aktuell noch die Probleme liegen, beschreiben wir im folgenden.

Wofür werden Wärmepumpen genutzt?

Wärmepumpen werden als moderne Heizmöglichkeit genutzt. Sie werden in Neubauten schon beinahe ausschließlich verbaut, aber auch ältere Häuser können nachgerüstet werden. Es werden erneuerbare Energien in Kombination mit altbekannten Energieträgern ( Strom, Gas) genutzt um eine umweltfreundlichere Heizalternative zu schaffen.

Wie sind Wärmepumpen abgesichert?

Wärmepumpen sind ein Teil der Heizungsanlage und sind so in der Wohngebäudeversicherung mit abgesichert. Die mit dem Boden festverbauten Wärmepumpen sind unter Gebäudebestandteile mitversichert, aber eben nur ausreichend gegen die üblichen Gefahren wie Sturm, Hagel, Feuer etc. Einfacher Diebstahl ist bis zu einem geringen dreistelligen Betrag- meist 1.000€- abgesichert. Es gibt auch Wohngebäudeversicherungen, die einen höheren Betrag bei Diebstahl eines Gebäudebestandteils zahlen.

Grundstücksbestandteile oder Gebäudezubehör sind gegen einfachen Diebstahl abgesichert (bis zu einem in den Versicherungsbedingungen festgelegten Betrag), Wärmepumpen sind Gebäudebestandteile und gehören per Definition zu Wohngebäudeversicherung und sind meist gegen einfachen Diebstahl mit einem geringen Betrag versichert.

Gibt es bereits Lösungen?

Viele Gesellschaften sind zurzeit noch in der Findungsphase dieses Problem zu beheben. Allerdings gibt es auf dem Markt auch schon Gesellschaften, die Wärmepumpen ausreichend absichern, auch gegen Diebstahl.

Die Lumit der Mannheimer Versicherungen zum Beispiel sichert Luft-/ Wasserwärmepumpen, Wasser-/Wasserwärmepumpen und Luft-/Luftwärmepumpen ab.

Die Alte Leipziger bietet ab dem 01.07.2023 die Möglichkeit eine Wärmepumpe gegen Diebstahl mit bis zu 30.000€ abzusichern.

Auch die Axa bietet nun die Möglichkeit der Absicherung der Wärmepumpen mit verschiedenen Bausteinen, die man zur Wohngebäudeversicherung dazunehmen kann.

Hast du noch Fragen, wie du am Besten deine Wärmepumpe absichern sollst? Oder möchtest du eine Photovoltaikanlage versichern? Sprich uns gerne an!




Nachbesserungsbegleitschäden und Mängelbeseitigungnebenkosten

Besonders bei Handwerksbetrieben, die Hand in Hand auf Baustellen arbeiten, z.B bei Neubauten, Renovierungen etc. ist es sehr sinnvoll sich sowohl gegen Nachbesserungsbegleitschäden, als auch gegen Mängelbeseitigungsnebenkosten abzusichern.

Was sind Nachbesserungsbegleitschäden?

Wenn ein Handwerksbetrieb nicht vollumfänglich die vereinbarten Eigenschaften am eigenen Gewerk herstellt und es durch die Instandsetzung des eigenen Gewerks in einen mangelfreien Zustand zu Beschädigungen oder Zerstörung des Gewerks anderer Handwerker kommt, so liegt ein Nachbesserungsbegleitschaden vor.

Ein Beispiel: Ich als Elektriker verlege Stromleitungen, danach wird die Wand verputzt und gestrichen. Bei Benutzung der Leitung stellt der Eigentümer/Mieter fest, dass die Leitung nicht funktioniert. Damit ich die Leitung tauschen kann, muss ich die gestrichene und verputzte Wand beschädigen.

In diesem Fall beschädige/zerstöre ich die Gewerke des Malers und Verputzers. Die Kosten hierfür können teuer werden. Von der Versicherung werden sie nur dann getragen, wenn du vorab darauf achtest das Nachbesserungsbegleitschäden auch abgesichert sind.

Was sind Mängelbeseitigungsnebenkosten?

Anders gelagert sind die Mängelbeseitigungsnebenkosten. Wenn durch die eigene fehlerhafte Arbeit Schäden an Gewerken anderer entsteht, dann handelt es sind um Mängelbeseitigungsnebenkosten.

Angenommen ich verlege Wasserrohre und im Nachgang entdeckt der Mieter/ Eigentümer durch eine nasse Wand oder nasse Fugen, dass etwas mit der Wasserleitung nicht stimmt. Dann muss ich wieder das Gewerk anderer Handwerker zerstören bzw beschädigen um die Rohre zu tauschen. Allerdings mit dem Unterschied, dass ich durch mein fehlerhaftes Gewerk schon zuvor einen Schaden an anderen Gewerken verursacht habe.

In beiden Fällen kommen nicht nur die Kosten für die Instandsetzung des eigenen Gewerks, sondern auch die für die Gewerke anderer auf dich zu. Zusätzlich kommt es zum eigenen Leistungsausfall für andere Aufträge ( separat schauen, ob die Versicherung das auch mit abdeckt) und eventuell kann der Eigentümer oder Mieter sein Objekt nicht nutzen und es entstehen auch hierfür Kosten, die zu decken sind.

Bei Fragen stehen wir dir gerne zur Verfügung!








Kündigungsfristen bei Arbeitsverhältnissen

Bekannt ist sicherlich jedem, dass man eine gewisse Kündigungsfrist stehen muss, wenn man sein Arbeitsverhältnis kündigen möchte. Deutlich weniger bekannt ist, dass dein Arbeitgeber auch Kündigungszeiten einhalten muss, wenn er dich kündigen möchte. Und dass diese abhängig von der Betriebszugehörigkeit gestaffelt sind.

Wo finde ich die Kündigungsfrist, die ich einhalten muss, wenn ich mein Arbeitsverhältnis auflösen möchte?

Generell findest du die Regelungen zur Kündigung in deinem Arbeitsvertrag oder dem Tarifvertrag beschrieben. Sollte darin keine Regelung festgehalten sein, richtet sich deine Kündigsfrist nach dem Arbeitsrecht.

Im Arbeitsrecht ist geregelt, dass du, wenn nicht anders im Arbeitsvertrag festgelegt, zum 15. oder Ende des Monats mit einer Frist von 4 Wochen kündigen kannst.

Wichtig, die Kündigung sollte immer schriftlich erfolgen.

Wie lange muss mein Arbeitgeber mich weiter beschäftigen im Falle der Kündigung?

Dein Arbeitgeber muss dich je nach Länge deiner Betriebszugehörigkeit auch nach der Kündigung noch eine Weile weiter beschäftigen.

Rechtlich sehen die Zeiten der Kündigungsfrist wie folgt aus:

  • 0-6 Monate Betriebszugehörigkeit (Probezeit) = Frist 2 Wochen zu jedem beliebigen Tag
  • 7 Monate bis 2 Jahre Betriebszugehörigkeit     = Frist 4 Wochen zum Ende des Monats oder zum 15.
  • ab 2 Jahren Betriebszugehörigkeit                     = Frist ein Monat zum Ende des Monats
  • ab 5 Jahren Betriebszugehörigkeit                      = Frist zwei Monate zum Ende des Monats
  • ab 8 Jahren Betriebszugehörigkeit                      = Frist drei Monate zum Ende des Monats
  • ab 10 Jahren Betriebszugehörigkeit                    = Frist vier Monate zum Ende des Monats
  • ab 12 Jahren Betriebszugehörigkeit                    = Frist fünf Monate zum Ende des Monats
  • ab 15 Jahren Betriebszugehörigkeit                    = Frist sechs Monate zum Ende des Monats
  • ab 20 Jahren Betriebszugehörigkeit                    = Frist sieben Monate zum Ende des Monats

Im Arbeitsrecht sind diese Zeiten geregelt und sollte es im Arbeitsvertrag keine abweichenden Vereinbarungen geben, gelten diese bei ordentlichen Kündigungen uneingeschränkt.


Gehe auf Nummer Sicher und schütze dich rechtlich ab!







Übersicht im Kennzeichen Dschungel

In Deutschland muss jedes Fahrzeug, das im öffentlichen Raum bewegt wird mit einem Kennzeichen versehen sein. Allerdings braucht nicht jedes Fahrzeug ein Standardkennzeichen.Es gibt eine Reihe verschiedener Kennzeichen für den unterschiedlichen Gebrauch von Fahrzeugen.

Das Standardkennzeichen

Dieses Kennzeichen ist jedem von uns geläufig.

Es besteht aus den Buchstaben des Zulassungsbezirks, aus bis zu zwei weiteren Buchstaben und aus ein bis vier Ziffern.

Du hast bei diesem Kennzeichen auch die Möglichkeit ein Wunschkennzeichen zu beantragen. Dabei ist zu beachten, dass Kombinationen die einen Bezug zum Nazireich darstellen, verboten sind.

Das Kurzzeitkennzeichen

Das Kurzzeitkennzeichen ist gut zu erkennen an dem gelben Balken an der rechten Seite. Auf diesem Balken ist das Ablaufdatum des Kennzeichens eingetragen. Ansonsten besteht es aus den Buchstaben des Zulassungsbezirks und einer Zahlenfolge immer mit 03 oder 04 beginnend.

Das Kurzzeitkennzeichen ist nur maximal 5 Tage gültig und gilt Privatpersonen als Möglichkeit der Überführungsfahrten oder Testfahrten, nur in Ausnahmefällen wird das Kurzzeitkennzeichen an Fahrzeuge ohne HU ausgegeben z.B. um damit zum TÜV zu fahren.

Das Händlerkennzeichen

Das Händlerkennzeichen, oft auch rotes Kennzeichen genannt, besteht aus roten Buchstaben und Zahlen. Als erstes die Buchstaben des Zulassungsbezirks dann folgt eine Zahlenreihe mit 06 am Anfang.

Dieses Kennzeichen ist nur für Händler zu beantragen und dient dazu Fahrzeuge bei Probe- oder Überführungsfahrten auszuweisen.

H-Kennzeichen

Das H-Kennzeichen sieht aus wie ein Standardkennzeichen mit einem großen „H“ an der rechten Außenseite. Dieses Kennzeichen ist für Oldtimer bestimmt, heißt das Fahrzeug muss älter als 30 Jahre sein und weitesgehend im Originalzustand, das muss durch ein Oldtimergutachten belegt sein.

Vorteile dieses Kennzeichens sind günstigere Steuer und Versicherung.

Rotes H-Kennzeichen

Genau wie beim einfachen H-Kennzeichen muss durch ein Gutachten belegt sein, dass es sich um Oldtimer handelt um das rote H- Kennzeichen beantragen zu können.

Es handelt sich um ein Wechselkennzeichen und ist besonders für Oldtimer- Sammler von Interesse um mit unterschiedlichen Fahrzeugen ein Kennzeichen zu nutzen. Das bietet unter anderem einen preislichen Vorteil, allerdings ist das rote H- Kennzeichen nicht für Alltagsfahrten zugelassen. Es sind Fahrten bei Ralleys, zu Oldtimertreffen, zur Probe und Prüfung oder zur Werkstatt erlaubt. Es muss ein Fahrtenbuch geführt werden und außerhalb der Nutzung darf das Fahrzeug nicht im öffentlichen Raum abgestellt werden.

Das rote H- Kennzeichen beginnt mit dem Buchstaben des Zulassungsbezirk gefolgt von einer Zahlenreihe mit Beginn 07. Alles in roter Schrift gehalten.

Das grünes Kennzeichen

Das grüne Kennzeichen sieht aus wie ein Standardkennzeichen nur in grüner Schrift.

Das Fahrzeug ist von der Steuer befreit. Zum Beispiel Landwirte, Förster oder gemeinnützige Vereine, bei denen das Fahrzeug zweckgebunden ist, dürfen ein grünes Kennzeichen beantragen.

Das Saisonkennzeichen

Das Saisonkennzeichen sieht aus wie ein Standardkennzeichen nur am rechten Rand außen befindet sich der Hinweis auf die Monate in denen das Kennzeichen in Betrieb sein darf. Dieses Kennzeichen darf nur saisonal genutzt werden, Vorteile sind dabei die anteiligen Kosten für Steuer und Versicherung. Außerdem entfällt damit das An- und Abmelden des Fahrzeugs z.B. zum Winter hin.

Das Diplomatenkennzeichen

Das Diplomatenkennzeichen besteht nur aus Ziffern.

Auch im Straßenverkehr genießen Diplomaten Immunität.

Dein Kennzeichen wurde geklaut?

Gar nicht so selten kommt es vor das ein Kennzeichen gestohlen wird. In Deutschland kommt es jählich zu über 150.000 Diebstählen von Kennzeichen. Meisten werden die Kennzeichen durch Tank- und TÜV- Betrüger entwendet. Kennzeichen mit besonderen Ziffer- Buchstaben- Kombinationen werden hingegen auch gerne als „Souvenir“ gestohlen.

Wie kannst du den Diebstahl deines Kennzeichens verhindern?

Die in Deutschland gewöhnlichen Plastikhalterungen für Nummernschilder sind für Diebe leichte Beute. Der Grund : Sie sind schnell und unkompliziert zu entfernen.

Ein Beispiel kann man sich an Frankreich oder Italien nehmen, wo die Nummernschilder fest mit der Karosserie angebracht werden. So ist man auf der sicheren Seite, da diese im Gegensatz zu den üblichen Plastikhalterungen nicht so einfach zu entfernen sind.

Was solltest du tun, wenn dein Kennzeichen entwendet wurde?

Das Erste was du tun solltest, ist den Verlust des Kennzeichen der Polizei zu melden. Dadurch verhinderst du, dass dir eventuell mit dem Diebesgut begangene Straftaten vorgeworfen werden. Was auch empfehlenswert ist, ist die Erstattung einer Anzeige. Dann trägt nämlich der Dieb die Kosten für das neue Kennzeichen, wenn er gefasst wird. Damit du wieder mit deinem Fahrzeug fahren kannst, solltest du zur Kfz-Zulassungsstelle gehen. Dort wird das gestohlene Nummernschild gesperrt- und ein neues ausgestellt.

Folgende Unterlagen werden beim Besuch der Kfz-Zulassungsstelle im Falle eines Kennzeichen-Diesbtahls benötigt:

Falls ein weiteres Kennzeichen vorhanden ist, solltest du das auch mitnehmen. Vergiss außerdem nicht, deine Versicherung über den Kennzeichenverlust zu informieren.

Welche Konsequenzen hat der Kennzeichen Diebstahl für mich

Zum einen nimmt der Diebstahl des Kennzeichens Zeit für die Behördengänge in Anspruch und zum anderen fallen Kosten in Höhe von ca. 95€ an. Des Weiteren solltest du beachten, dass das Fahren ohne amtliches Kennzeichen strengstens verboten ist. Daher ist es wichtig, dass du dich im Falle eines Auslandsaufenthaltes um die Heimreise ohne Auto und ggf. den Transport des Fahrzeugs kümmerst. 

Hast du noch Fragen zu den verschiedenen Kennzeichen? Meld dich gerne bei uns!


Wir versichern auch dein Auto.







Vertragswerkstatt, freie Werkstatt, Werkstattbindung

Vertragswerkstatt, freie Werkstatt und Werkstattbindung- was ist was? Worin unterscheiden sich Vertragswerkstatt und freie Werkstatt und wann spricht man von Werkstattbindug?

Die Vertragswerkstatt

Die Vertragswerkstatt ist die erste Wahl für junge Fahrzeuge. Innerhalb der ersten zwei Jahre werden in dieser Nachbesserungen im Rahmen der Sachmängelhaftung kostenlos übernommen. Ebenso wie bei Reparaturen im Falle der Herstellergarantie empfiehlt sich die kostenlose Inanspruchnahme der Vertragswerkstatt.

Die Vorteile einer Vertragswerkstatt sind darüber hinaus, dass sie über spezielle Diagnosegeräte für die jeweilige Marke, eine markenspezifische Fehlerdatenbank und eine Spezialisten Hotline verfügen. Generell sind Vertragswerkstätten, weil sie auf die Marke spezialisiert sind, gerade bei komplizierten Fehlern eine gute Wahl.

Der Nachteil liegt im deutlich höheren Preis für die Leistungen.

Die freie Werkstatt

Natürlich kannst du auch eine freie Werkstatt nach einem Unfall oder für eine Reparatur beauftragen, wenn diese nicht der Sachmängelhaftung unterliegen. Auch während der Garantiezeit hat das keinen Einfluss auf den Garantieanspruch solange die Werkstatt nach Herstellervorgaben arbeitet.

Etwa bei einem Auto ab einem Alter von vier Jahren lohnt es sich eine freie Werkstatt aufzusuchen.

Diese arbeiten deutlich günstiger, da sie einen geringeren Stundenlohn haben und Ersatzteile aus dem freien Teilehandel erstehen können.

Ist die freie Werkstatt Mitglied bei der KFZ Innung kann man bei Problemen mit der Werkstatt eine Schiedsstelle beauftragen.

Nachteil nach Wartungen/Inspektionen oder Reparaturen in einer freien Werkstatt kann sein, dass Kulanzleistungen der Vertragswerkstatt/Herstellers abgelehnt werden (natürlich gibt es auch andere Ausschlussgründe für die Kulanzleistung).

Werkstattbindung

Die Werkstattbindung betrifft ausschließlich Kaskoschäden. Weder Inspektionen/ Wartungen oder Reparaturen, die nicht auf einen Kaskoschaden zurückzuführen sind, sind davon betroffen.

Bei Schäden außerhalb der Kaskodeckung besteht weiterhin Werkstattwahl.

Werkstattbindung kann auch in den Tarifen als Werkstatttarif oder Werkstattbonus ausgeschrieben sein und heißt nichts anderes, als das du dich als Versicherungsnehmer im Kaskofall dazu verpflichtest den Schaden in einer Partnerwerkstatt deiner Versicherung beheben zu lassen.

Der Vorteil der Werkstattbindung ist ein Preisnachlass der Prämie um bis zu 20%.

Der Nachteil kann eine weitere Entfernung zur Partnerwerkstatt sein.

Bei anfallenden Reparaturen im Ausland, die sofort gemacht werden müssen, gilt die Werkstattbindung nicht.

Solltest du dich für eine Werkstattbindung entschließen, musst du dich im Kaskofall auch unbedingt an die Partnerwerkstatt wenden, ansonsten drohen Vertragsstrafen z.B das du auf einem Teil der Kosten sitzen bleibst.

Wenn du gerne eine Werkstattbindung in deinem Tarif wünschst, sprich uns gerne an.


Stelle hier deine Anfrage







E-Scooter verursachen hohe Schäden

Seit der Zulassung auf deutschen Straßen vor genau 4 Jahren, im Juni 2019, prägen E- Scooter besonders in größeren Städten das Straßenbild.

Der Siegeszug der E-Scooter wird durch eine Vielzahl an Vorteilen geleitet:

E-Scooter sind umweltfreundlich, da sie abgasfrei und elektrisch fahren, sie sind leise, brauchen nicht viel Platz. Sie ersetzen andere Fortbewegungsmittel, auch die Parkplatzsituation wird durch E-Scooter entspannt.

Auch die Möglichkeit sich über Portale und Apps zu registrieren und dann einen E- Scooter zu „mieten“ und sich kein eigenes Fahrzeug anschaffen zu müssen, unterstützt die Nachhaltigkeit.

Aus versicherungstechnischer Sicht jedoch fällt das Resümee der letzten 4 Jahre nicht so positiv aus:

Es gibt in Deutschland rund 180.000 zugelassene E-Scooter. Diese haben laut Auswertung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft ( GDV ) im Jahr 2020 für 1.150 Unfälle mit Beteiligung Dritter gesorgt haben.

Die Unfälle mit E-Scootern sind dabei keineswegs kostengünstig: Bei einem E-Scooter Unfall sind pro Schadensfall im Durchschnitt Kosten von 3.850€ entstanden und somit ein wenig mehr als bei einem Moped – oder Mofa-Unfall, bei dem der Schadensfall im Durchschnitt 3.700€ kostet. Im Vergleich: Der Unfall eines PKWs wird im Durchschnitt mit 4.500€ ausgewiesen.

Zuvor als Vorteil eingeschätzt , dass E- Scooter so geräuscharm sind, hat sich das in der Praxis ins Gegenteil gewandelt, besonders bei verbotenen Fahrten auf Gehwegen. Auch das Fahren mit mehr als einer Person auf dem E-Scooter birgt ein hohes Unfallrisiko und wird trotzdem leider immer wieder praktiziert.

Die Unfälle mit E-Scootern sind in den letzten Jahren stark angestiegen, im Jahr 2022 gab es 8.620 Unfälle mit Personenschäden. Besonders auffällig dabei ist, dass rund 36% der Unfälle Alleinunfälle sind. Unfallursachen sind dabei Alkohol, zu hohe Geschwindigkeit und fehlende Fahrpraxis.

Da E-Scooter zu Elektrokleinstfahrzeugen gehören, gilt bei ihnen auch eine Promillegrenze von 0,5 Promille.

Gemeinhin ist deutlich geworden, dass E-Scooter ein hohes Unfallrisiko bergen. Es handelt sich bei diesem Fortbewegungsmittel nicht um ein Spielzeug. Zu Nutzen sind E-Scooter erst ab einem Alter von 14 Jahren. Berechtigterweise ist eine Betriebserlaubnis des Kraftfahrtbundes und eine gültige Haftpflichtversicherung Pflicht.

Wie auch beim Moped/Mofa/Roller bleibt das Versicherungskennzeichen immer nur bis Ende Februar gültig und muss dann neu erworben werden.

Welche Versicherung für deinen E-Scooter?

Zunächst einmal muss der E- Scooter eine gültige Haftpflichtversicherung haben. Da es sich anders als bei E-Bikes oder Pedelecs um Fahrzeuge handelt, die gänzlich ohne Kraftaufwendung des Fahrers auskommen, handelt es sich per Definition um ein Kraftfahrzeug, ähnlich wie ein Mofa oder Roller.

Über die KFZ- Haftpflichtversicherung werden Schäden abgedeckt, die andere betreffen. Eigene Schäden, die zum Beispiel durch einen Sturz auftreten sind nicht abgesichert.


Der Preis für die Haftpflichtversicherung sinkt im Laufe des Beitragsjahres immer weiter ab. Meist wird bei den Gesellschaften noch unterschieden, wie alt der Fahrer ist. Ist der Fahrer z.B. unter 23 Jahren, zahlt man deutlich mehr als wenn der Fahrer über 23 ist.

Wir haben keine E-Scooter Schilder auf Lager. Diese können online erworben werden.

Ist mein E-Scooter damit auch gegen Diebstahl abgesichert?

Nein, die Kfz Haftpflichtversicherung begleicht nur die Schäden, die du mit deinem E-Scooter jemand anderem zufügst. Möchtest du deinen Scooter gegen Diebstahl absichern, gibt es die Möglichkeit dich über unseren Link zu informieren. Manche Zweiräder sind über die Hausrat mit versichert, andere brauchen eine separate Zweiradversicherung.

Eine Unfallversicherung für den E-Scooter?

Über die Möglichkeit hinaus den E-Scooter und Fremde bei Schaden abzusichern, gibt es auch noch die Möglichkeit für sich selbst eine Unfallversicherung abzuschließen.

Gerade bei Alleinunfällen, die keinen schuldhaften Unfallgegner haben, besteht das Problem, dass man niemanden hat, den man für Personenschäden haftbar machen kann.

Die VHV zum Beispiel bietet einen Tarif der Unfallversicherung an bei der man bis zu einem Promillewert von 1,5 Promille noch soweit abgesichert ist, dass einem im Falle eines Unfalls alle Leistungen zu stehen.

Hast du noch Fragen zu dem Thema? Melde dich gerne bei uns!