Nachbargebäude bei Abriss beschädigt- ein echter Fall

Was ist passiert?

Ein Kunde hat eine ältere Immobilie gekauft und diese abreißen lassen, um einen Neubau bauen zu lassen.

Der Bauherr hat einen Architekten und ein Bauunternehmen für die Umsetzung beauftragt. Beim Abriss des Altgebäudes sind beim Nachbarn Risse im Gebäude entstanden. Das beauftragte Bauunternehmen ist während der Bauphase des Neubaus insolvent gegangen.

Die Bauherrenhaftpflicht, die unser Kunde abgeschlossen hatte, verwies daraufhin auf die Haftpflicht des Bauunternehmen und des Architekten. Das Bauunternehmen hätte die Wände richtig abstützen müssen, daher liegt das Verschulden hier und nicht beim Bauherren.

Der Fall wird sehr wahrscheinlich vor einem Gericht landen, da eine Einigung zur Zeit nicht absehbar ist. Wir sind gespannt wie der Fall ausgehen wird und berichten dann hier.

FAQ – Bauherrenhaftpflichtversicherung

1. Was ist eine Bauherrenhaftpflichtversicherung?
Die Bauherrenhaftpflicht schützt Dich als Bauherr vor Schadensersatzansprüchen Dritter, wenn auf Deiner Baustelle jemand zu Schaden kommt – zum Beispiel durch herabfallende Gegenstände, ungesicherte Gruben oder andere Gefahren.

2. Warum brauche ich eine Bauherrenhaftpflichtversicherung?
Als Bauherr haftest Du persönlich und unbegrenzt mit Deinem gesamten Vermögen – auch wenn Du selbst nicht auf der Baustelle arbeitest. Die Versicherung übernimmt berechtigte Forderungen und wehrt unberechtigte ab.

3. Wer ist über die Bauherrenhaftpflicht mitversichert?
In der Regel sind auch Familienmitglieder, Bauhelfer und beauftragte Unternehmen mitversichert – sofern sie nicht vorsätzlich handeln. Wichtig: Die genauen Bedingungen unterscheiden sich je nach Anbieter.

4. Welche Schäden sind abgedeckt?
Versichert sind Personen-, Sach- und Vermögensschäden, die durch das Bauvorhaben verursacht werden – zum Beispiel, wenn Passanten durch herabfallendes Baumaterial verletzt werden oder ein geparktes Auto beschädigt wird.

5. Welche Bauvorhaben kann ich versichern?
Egal ob Neubau, Anbau, Umbau oder Sanierung – die Bauherrenhaftpflicht lässt sich auf alle Arten von Bauprojekten abstimmen. Wichtig ist nur, dass Du den Umfang vor Vertragsbeginn angibst.

6. Was passiert, wenn ich keine Bauherrenhaftpflicht habe?
Ohne Versicherung musst Du im Ernstfall selbst zahlen – und das kann schnell in die Hunderttausende gehen. Schon ein kleiner Unfall kann fatale finanzielle Folgen haben.

7. Wie lange gilt die Bauherrenhaftpflichtversicherung?
Die Versicherung gilt in der Regel bis zur Fertigstellung des Bauvorhabens – meist für 12 bis 24 Monate. Verlängerungen sind bei Bedarf möglich.

8. Wie viel kostet eine Bauherrenhaftpflicht?
Die Kosten hängen vom Bauvolumen und dem Risiko ab. Für ein Einfamilienhaus liegen die Beiträge oft zwischen 40 und 150 Euro – eine kleine Investition für große Sicherheit.

9. Ist die Bauherrenhaftpflicht gesetzlich vorgeschrieben?
Nein, sie ist freiwillig – aber dringend empfohlen. Viele Gemeinden fordern sie jedoch als Voraussetzung für eine Baugenehmigung oder beim Einreichen der Bauanzeige.

10. Welche Alternativen oder Ergänzungen gibt es?
Neben der Bauherrenhaftpflicht ist eine Bauleistungsversicherung sinnvoll, die Schäden am Bau selbst abdeckt. Auch eine Unfallversicherung für Helfer oder eine Feuerrohbauversicherung kann ergänzend sinnvoll sein.