Werden Rechtsstreitigkeiten jetzt deutlich teurer?

Rechtsstreitigkeiten werden ab Juni 2025 deutlich kostspieliger – Was Du jetzt wissen solltest

Ab dem 01. Juni 2025 verändern sich die Rahmenbedingungen für alle, die ihre Rechte vor Gericht durchsetzen möchten – und das nicht zum Positiven. Ein neues Gesetz tritt in Kraft und bringt spürbare Kostensteigerungen mit sich, die sowohl Privatpersonen als auch Rechtsschutzversicherer erheblich belasten werden.

Der Zugang zum Recht wird für viele ohne passende Absicherung zum finanziellen Risiko. Besonders in einer Zeit, in der sich Rechtsstreitigkeiten ohnehin immer mehr zu einer ernstzunehmenden Kostenfalle entwickeln, ist das ein Warnsignal.

Warum Rechtsstreitigkeiten ab Juni mehr kosten werden

Mit dem Inkrafttreten des sogenannten Kostenrechtsänderungsgesetzes 2025 steigen unter anderem die Honorare für Anwälte und die Gebühren für Gerichtsverfahren. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) weist darauf hin, dass diese Reform nicht nur Verbraucher betrifft, sondern auch immense Mehrkosten für Rechtsschutzversicherer mit sich bringt.

„Wir gehen allein im Bereich der Rechtsschutzversicherung von zusätzlichen Belastungen in Höhe von rund 250 Millionen Euro jährlich aus“, erklärt Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Geschäftsführerin des GDV. Bereits in den vergangenen Jahren – etwa durch die Kostenrechtsnovelle 2021 – seien die Ausgaben für juristische Verfahren spürbar angestiegen. Mit dem neuen Gesetz erreicht diese Entwicklung jedoch ein neues Niveau.

Wie stark sind die Kosten für Rechtsstreitigkeiten gestiegen?

Der GDV hat die Entwicklung typischer Streitfälle von 2020 bis 2025 analysiert – mit alarmierenden Ergebnissen.

Beispiel:
In arbeitsrechtlichen Konflikten wie einer Kündigungsschutzklage inklusive Zeugnisforderung lag der durchschnittliche Streitwert im Jahr 2020 bei rund 17.300 Euro. Fünf Jahre später – 2025 – sind es bereits über 21.000 Euro. Das entspricht einem Anstieg von rund 21 %. Die Kosten für diesen Rechtsstreit legten sogar um 25 % zu: von durchschnittlich 3.295 Euro auf 4.126 Euro.

Auch im Zivilrecht zeigt sich der Trend:
Bei der Rückabwicklung eines Neuwagenkaufs wegen Mängeln stieg der Streitwert um 22 % – von 37.717 Euro auf 45.896 Euro. Noch deutlicher fiel der Anstieg bei den Gesamtkosten aus: Diese legten um über ein Drittel auf stolze 11.109 Euro zu.

Rechtsstreitigkeiten ohne Versicherung? Für viele kaum mehr bezahlbar

Wer keine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen hat, muss bei juristischen Auseinandersetzungen tief in die eigene Tasche greifen. Und genau das könnte in Zukunft für immer mehr Menschen ein Problem darstellen.

„Je höher die Kosten, desto größer die Gefahr, dass Menschen ihr Recht nicht mehr durchsetzen können – schlichtweg, weil sie es sich nicht leisten können“, warnt Käfer-Rohrbach. Der soziale Zugang zum Recht gerät damit zunehmend unter Druck.

Rechtsschutzversicherung: Dein Schutzschild gegen hohe Kosten

Eine passende Rechtsschutzversicherung gewinnt in dieser Situation an enormer Bedeutung. Aktuell verfügen etwa 60 % der deutschen Haushalte über einen solchen Schutz – das entspricht rund 27,3 Millionen Verträgen. Allein im Jahr 2024 wurden von den Versicherern über 4,8 Millionen Leistungsfälle bearbeitet. Fast 80 % der ausgezahlten 3,8 Milliarden Euro entfielen dabei auf die Bezahlung von Anwaltskosten.

Das zeigt: Rechtsstreitigkeiten sind keine Seltenheit – und sie kosten richtig Geld. Doch mit einer Rechtsschutzversicherung bist Du im Ernstfall abgesichert und kannst Deine Rechte wahren, ohne finanziellen Ruin zu riskieren.


Fazit: Jetzt vorsorgen, bevor es teuer wird

Die aktuelle Gesetzesänderung macht deutlich, wie schnell juristische Verfahren zur Kostenfalle werden können. Wenn Du heute noch keinen Rechtsschutz hast, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um aktiv zu werden. Denn Rechtsstreitigkeiten können jeden treffen – egal ob im Straßenverkehr, am Arbeitsplatz, beim Onlinekauf oder im Mietverhältnis.

Mit der richtigen Absicherung musst Du Dich nicht zwischen Deinem Recht und Deinem Geldbeutel entscheiden. Lass Dich professionell beraten, bevor aus einem harmlosen Konflikt ein finanzielles Desaster wird.


Häufige Fragen rund um Rechtsstreitigkeiten & Rechtsschutz

1. Warum werden Rechtsstreitigkeiten ab 2025 teurer?
Weil ein neues Gesetz (Kostenrechtsänderungsgesetz 2025) höhere Gebühren für Gerichte und Anwälte vorschreibt.

2. Welche Streitigkeiten sind besonders teuer?
Arbeitsrecht, Vertragsrückabwicklungen (z. B. Autokauf) und viele Zivilsachen – vor allem mit hohem Streitwert.

3. Was kostet ein durchschnittlicher Rechtsstreit ohne Versicherung?
Je nach Fall mehrere Tausend Euro – z. B. über 11.000 Euro bei Rückabwicklung eines Autokaufs.

4. Zahlt meine Rechtsschutzversicherung wirklich alles?
Das hängt vom gewählten Tarif ab – viele Kosten wie Anwaltshonorare und Gerichtskosten sind aber in der Regel abgesichert.

5. Wer hat Anspruch auf eine Rechtsschutzversicherung?
Grundsätzlich jede Person – ob Angestellter, Selbstständiger oder Rentner.

6. Kann ich auch nach einem Streitfall eine Versicherung abschließen?
Nein. Der Versicherungsfall darf beim Abschluss noch nicht eingetreten sein.

7. Welche Bereiche deckt eine Rechtsschutzversicherung ab?
Oft enthalten: Verkehrsrecht, Arbeitsrecht, Mietrecht, Vertragsrecht, Strafrecht – je nach Tarif.

8. Ist eine Rechtsschutzversicherung Pflicht?
Nein, aber sie wird dringend empfohlen – vor allem ab 2025.

9. Was ist, wenn ich schon einen Anwalt beauftragt habe?
Dann muss vorab geprüft werden, ob und in welchem Umfang Deine Versicherung die Kosten übernimmt.

10. Gibt es Wartezeiten?
Ja, meistens 3 Monate – es sei denn, Du wechselst mit lückenlosem Vorversicherungsnachweis.

11. Wie finde ich den passenden Tarif?
Am besten durch einen unabhängigen Vergleich – ein Versicherungsmakler kann Dich hier gezielt beraten.

12. Wie hoch ist die Selbstbeteiligung bei einem Rechtsstreit?
Je nach Tarif zwischen 150 und 500 Euro – oder auch ganz ohne Selbstbeteiligung.

13. Gilt die Rechtsschutzversicherung auch im Ausland?
Viele Tarife bieten auch weltweiten Schutz – zumindest für bestimmte Streitfälle.

14. Was passiert, wenn ich den Rechtsstreit verliere?
Auch dann übernimmt die Versicherung in der Regel die Kosten – abhängig vom Fall und Tarif.

15. Kann ich mehrere Rechtsstreitigkeiten gleichzeitig absichern?
Ja, solange die betroffenen Bereiche (z. B. Verkehr und Beruf) im Vertrag enthalten sind.