Bereits zum 01.06.2024 haben einige Krankenkassen ihre Zusatzbeiträge erhöht darunter:
– BKK Euregio von 1,25% auf 1,79% (schon die zweite Erhöhung dieses Jahr)
– BKK MTU von 1,60% auf 1,90%
– BKK ZF & Partner von 1,69% auf 2,10%
Weitere Krankenkassen haben dann zum 01.07.2024 nachgezogen und ihre Zusatzbeiträge „angepasst“:
– BKK Diakonie von 1,80% auf 2, 69%
– BKK Pfaff von 1,40% auf 1,80%
– BKK Pfalz von 1,98% auf 2,38%
– BKK Textilgruppe Hof von 1,30% auf 2,80%
– BKK24 von 1,89% auf 2,55%
– BMW BKK von 0,90% auf 1,30%
– Continentale BKK von 1,60% auf 2,20%
– IKK – Die Innovationskasse von 1,80% auf 2,30%
– vivida bkk von 1,70% auf 2,49%
In Deutschland gibt es seit 1996 freie Krankenkassenwahl, bedeutet, dass jeder Versicherte seine Krankenkasse selbst aussuchen darf und nach einer Mindestfrist von 12 Monaten wechseln kann.
Ob das Sinn macht, muss man abwägen. Natürlich ist es möglich das weitere Krankenkassen ihre Zusatzbeiträge demnächst anheben.
Wer Hilfsmittel (Rollstühle,Rollatoren, Rehabuggys, Orthesen, Pflegebett, Treppenlift u.a.) von der Krankenkasse gestellt bekommt, sollte natürlich doppelt abwägen ob ein Wechsel sinnvoll ist, da die Hilfsmittel Eigentum der Krankenkasse sind und bei einer Kündigung der Versicherer das Recht hat kurzfristig sein Eigentum zurückzufordern.
Bei Fragen dazu melde dich gerne bei uns!
Updates Stand Oktober 2025
Hier ist eine aktuelle Bestandsaufnahme zu den finanziellen Herausforderungen der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) in Deutschland – mit Ursachen, Entwicklungen und möglichen Lösungen. Ich erkläre Dir, warum das System unter Druck steht, wo aktuell gehandelt wird und welche Auswirkungen auf Versicherte zu erwarten sind.
1. Ausgangslage: Große Finanzierungslücken & Defizite
- Für das Jahr 2024 meldeten die gesetzlichen Krankenkassen ein Defizit von etwa 6,2 Milliarden Euro. BMG
- Gleichzeitig steigen die Ausgaben: Leistungsaufwendungen wuchsen zuletzt kräftig – während sich Verwaltungskosten nur moderat änderten. Haufe.de News und Fachwissen
- Prognosen zeigen, dass ohne Reform die Defizite weiter zunehmen könnten: Laut Deloitte drohen bis 2030 Lücken von 89–98 Mrd. € – und mittelfristig sogar über 300 Mrd. €. DIE WELT
- Im Jahr 2025 wird bereits mit einem hoch angesetzten Zusatzbeitrag (ca. 2,94 %) gerechnet, um das Defizit abzumildern. DIE WELT
Fazit: Die Kassen stehen finanziell unter massivem Druck – und das nicht erst seit gestern.
2. Ursachen: Was treibt die Probleme?
🔹 Demografischer Wandel & “schere” Generationenstruktur
- Die Bevölkerung altert – es gibt mehr Leistungsempfänger (Kranken, Pflegebedürftige) und vergleichsweise weniger Beitragszahler. Dies belastet das Umlageverfahren zunehmend.
- Der Rückgang der Erwerbstätigenquote verschärft das Missverhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben.
🔹 Kostenexplosion bei Medizin, Arznei & Krankenhaus
- Neue, oft sehr teure Therapien (z. B. Gen- oder Zelltherapien) treiben die Ausgaben zusätzlich in die Höhe. DIE WELT+1
- Personalkosten, Materialkosten und Energiepreise in Krankenhäusern steigen stark.
- Krankenhausvergütungen: Kürzungen bzw. Umstrukturierungen werden diskutiert, um Beiträge zu entlasten. DIE WELT+1
🔹 Unzureichende Staatliche Finanzierung
- Gesundheitsausgaben – insbesondere für Empfänger von Bürgergeld (Hartz IV / Sozialleistungen) – werden nicht vollständig vom Staat getragen. Die Kassen bleiben auf Kosten sitzen. DIE WELT+1
- Der Bundeszuschuss an den Gesundheitsfonds wird vorgezogen, weil die Liquiditätsreserven kaum noch ausreichen. DIE WELT
🔹 Fehlende Strukturreformen
- Viele sparpolitische Ansätze sind kurzfristig gedacht und adressieren nicht die Grundstruktur. Experten warnen: ohne echte Reform bleibt das Problem ungelöst. ZEW+2DIE ZEIT+2
- Der Riskostrukturausgleich – also Ausgleich zwischen Kassen mit gesunden und risikoarmen Versicherten – funktioniert, aber kann steigende Kosten allein nicht kompensieren. Wikipedia
3. Aktuelle Maßnahmen & politische Reaktionen
✅ Staatliche Hilfen & Zuschüsse
- Der Bund hat 800 Millionen Euro vorgezogen, um die Liquidität des Gesundheitsfonds zu sichern. DIE WELT
- Im Koalitionsvertrag ist vereinbart, dass der Bund künftig die Behandlungskosten von Bürgergeldempfängern vollständig übernehmen soll – bisher fehlt dafür die Finanzierung. DIE WELT+1
✅ Sparpläne & Ausgabenkürzungen
- Geplant sind Einsparungen in Klinikfinanzierungen und bei Verwaltungskosten, um Beitragserhöhungen 2026 zu vermeiden. DIE WELT+1
- Im Krankenhausbereich wird die Reform modifiziert: flexiblere Vorgaben, längere Übergangsfristen, Ausnahmen, besonders für ländliche Kliniken. DIE WELT
✅ Steuerinstrumente & neue Einnahmequellen
- Eine Tabak-Sondersteuer wird diskutiert: Einnahmen sollen zweckgebunden in die Krankenversicherung fließen. DIE WELT+1
- Die Kassen erwägen, rechtliche Schritte gegen die Bundesregierung einzuleiten wegen anhaltender Unterfinanzierung, insbesondere bei der Leistung für Sozialleistungsempfänger. Munich Eye
✅ Beitragserhöhungen & Zusatzbeiträge
- Der durchschnittliche Zusatzbeitrag für 2025 wird voraussichtlich 2,94 % betragen. DIE WELT
- Trotz eines Überschusses im ersten Halbjahr 2025 bleibt der finanzielle Druck hoch, sodass Beitragserhöhungen für 2026 nicht ausgeschlossen sind. DIE WELT+1
- Einzelne Krankenkassen haben bereits kräftige Beitragssprünge angekündigt. IamExpat in Germany+1
4. Mögliche Konsequenzen für Versicherte
- Steigende Zusatzbeiträge: Für Angestellte, Rentner und Arbeitgeber wird die Belastung höher – je nach Kasse und Zusatzbeitrag.
- Leistungseinschränkungen: Unter Kostendruck könnten manche Leistungen gekürzt oder eingeschränkt werden.
- Weniger Angebot oder Versorgungsengpässe: Gerade in ländlichen Regionen wären Kliniken und Fachärzte besonders gefährdet.
- Mehr Eigenbeteiligung oder Zuzahlungen: Um Kosten zu steuern, könnten Versicherte stärker eingebunden werden.
- Weniger Stabilität & Vertrauen: Wenn die Finanzierung dauerhaft ins Wanken gerät, steigt die Unsicherheit bei Versicherten.
5. Wo könnte eine Reform ansetzen?
🛠️ Strukturreformen & nachhaltige Lösungen
| Bereich | Mögliche Maßnahmen |
|---|---|
| Einnahmen stärken | Steuerfinanzierung (z. B. Teile über Bundeshaushalt), Sondersteuern (z. B. Tabak), Erhöhung zusätzlicher staatlicher Zuschüsse |
| Kosten begrenzen | Effizientere Krankenhausstrukturen, Digitalisierung, Prävention und Gesundheitsförderung, strengere Arzneimittel-Steuerung |
| Solidarität modernisieren | Gerechtere Verteilung der Lasten, Anreize für gesundes Leben, unterschiedliche Beitragssysteme je nach Leistungsfähigkeit |
| Leistungsanpassungen | Identifikation von Leistungen mit geringem Nutzen, Priorisierung, schlankere Leistungspläne |
6. Prognose: Was erwartet uns in den nächsten Jahren?
- Zwang zur Reform: Die bloße Verschiebung von Ausgaben wird nicht reichen. Ein tiefgreifender Umbau des Systems ist wahrscheinlich unausweichlich.
- Beiträge weiter aufwärts: Ohne drastische Maßnahmen drohen zusätzliche Beitragssprünge – insbesondere Zusatzbeiträge – für die Versicherten.
- Versorgung neu gedacht: Der Druck auf Kliniken und Ärzte wird steigen – Versorgungsmodelle, Regionen oder Behandlungswege könnten sich verändern.
- Politisch umkämpftes Terrain: Finanzierungsfragen sind hochsensibel – Kompromisse werden schwierig, gerade weil Gesundheit alle betrifft.
💬 FAQ zum Thema Krankenkassen – So findest Du den richtigen Schutz für Deine Gesundheit
1. Was genau ist eine Krankenkasse und wofür ist sie da?
Eine Krankenkasse ist Deine Gesundheitsversicherung, die die Kosten für ärztliche Behandlungen, Medikamente, Krankenhausaufenthalte und viele Vorsorgeuntersuchungen übernimmt.
Sie sorgt dafür, dass Du im Krankheitsfall nicht allein auf den Kosten sitzen bleibst – und hilft Dir, gesund zu bleiben.
In Deutschland gibt es über 90 gesetzliche Krankenkassen (GKV) und zahlreiche private Krankenversicherer (PKV).
2. Was ist der Unterschied zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung?
- Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) richtet sich nach dem Solidarprinzip: Alle zahlen einkommensabhängig, unabhängig vom individuellen Risiko.
- Die private Krankenversicherung (PKV) funktioniert nach dem Äquivalenzprinzip: Der Beitrag hängt von Alter, Gesundheit und gewählten Leistungen ab.
Private Versicherte bekommen oft bessere Leistungen – müssen aber auch mehr Eigenverantwortung übernehmen.
Wir beraten Dich gern, welche Variante für Dich persönlich am besten passt.
3. Wer muss in die gesetzliche Krankenkasse, und wer darf sich privat versichern?
Pflichtversichert in der GKV sind:
- Angestellte mit einem Einkommen unterhalb der Versicherungspflichtgrenze (2025: ca. 69.300 € brutto im Jahr)
- Studierende, Azubis, Rentner und Arbeitsuchende
Privat versichern dürfen sich: - Angestellte mit Einkommen über der Grenze
- Selbstständige, Beamte und Freiberufler
Wenn Du also überlegst zu wechseln, helfen wir Dir beim Vergleich und Wechselprozess.
4. Wie setzen sich die Beiträge zur gesetzlichen Krankenkasse zusammen?
Der Beitrag liegt aktuell (2025) bei 14,6 % des Bruttoeinkommens, plus ein kassenindividueller Zusatzbeitrag von durchschnittlich 2,94 %.
Diesen Zusatzbeitrag legt jede Krankenkasse selbst fest.
Arbeitgeber und Arbeitnehmer teilen sich den Beitrag jeweils zur Hälfte.
Tipp: Selbst ein Unterschied von 0,5 % kann über 150 € im Jahr sparen!
5. Was ist der Zusatzbeitrag, und warum gibt es ihn?
Der Zusatzbeitrag gleicht Finanzierungslücken in der gesetzlichen Krankenversicherung aus.
Er wird zusätzlich zum allgemeinen Beitrag erhoben und variiert je nach Krankenkasse.
Da viele Krankenkassen aktuell finanzielle Probleme haben, wird dieser Beitrag künftig weiter steigen.
Ein Kassenwechsel kann sich daher richtig lohnen.
6. Welche Leistungen übernehmen alle gesetzlichen Krankenkassen?
Alle Kassen müssen den gesetzlich festgelegten Leistungskatalog erfüllen – also z. B.:
- Arztbesuche und Krankenhausaufenthalte
- Medikamente und Behandlungen
- Schwangerschaftsvorsorge
- Krankengeld ab der 7. Woche
- Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen
Darüber hinaus bieten viele Kassen zusätzliche Bonusprogramme, Präventionskurse oder alternative Heilmethoden an – genau dort liegen die Unterschiede, die sich vergleichen lohnen!
7. Welche Zusatzleistungen bieten Krankenkassen an?
Beispiele für freiwillige Zusatzleistungen:
- Zuschüsse für professionelle Zahnreinigung
- Osteopathie und Homöopathie
- Online-Arztsprechstunden
- Bonusprogramme für gesundes Verhalten
- Zuschüsse für Fitnesskurse, Apps oder Ernährungsberatung
Wir helfen Dir, genau die Kasse zu finden, die Deine Wünsche abdeckt – ohne leere Werbeversprechen.
8. Was bedeutet Krankengeld und wann bekomme ich es?
Wenn Du länger als 6 Wochen krank bist, zahlt Deine Krankenkasse Krankengeld – in der Regel 70 % des Bruttogehalts, maximal aber 90 % des Nettogehalts.
Das Krankengeld läuft bis zu 78 Wochen pro Krankheit.
Gerade bei längeren Erkrankungen kann das finanzielle Einbußen bedeuten – daher lohnt sich eine private Krankentagegeldversicherung als Ergänzung.
9. Wie kann ich die Krankenkasse wechseln?
Ganz einfach:
- Neue Kasse auswählen
- Online beitreten (wir helfen gern dabei)
- Alte Kasse kündigen (meist automatisch durch die neue erledigt)
Die Kündigungsfrist beträgt nur zwei Monate zum Monatsende.
Nach 12 Monaten Mitgliedschaft kannst Du jederzeit wechseln.
Ein Wechsel lohnt sich besonders, wenn Dein Zusatzbeitrag steigt oder Dir Bonusleistungen fehlen.
10. Welche Krankenkasse ist die beste?
Es gibt nicht die eine beste Kasse, sondern die, die am besten zu Dir passt.
Je nach Lebensphase, Einkommen und Gesundheitsstatus unterscheiden sich die Tarife erheblich.
Wir vergleichen für Dich Leistung, Beitrag, Service und Erstattung, damit Du genau weißt, welche Kasse das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.
11. Warum haben Krankenkassen derzeit finanzielle Probleme?
Die Ursachen sind vielfältig:
- Demografischer Wandel (mehr ältere, chronisch Kranke)
- Teure Medikamente und Behandlungen
- Steigende Krankenhauskosten
- Unzureichende staatliche Zuschüsse für Sozialleistungen
Um die Lücken zu schließen, werden die Zusatzbeiträge 2025 auf fast 3 % steigen – Tendenz weiter steigend.
Daher ist ein Kassenvergleich wichtiger denn je.
12. Was passiert, wenn meine Krankenkasse insolvent geht?
Keine Sorge – Dein Versicherungsschutz bleibt bestehen!
Wenn eine Kasse geschlossen oder insolvent wird, wirst Du automatisch in eine andere Krankenkasse überführt.
Deine Beiträge und Ansprüche gehen nicht verloren.
Dennoch lohnt sich, vorher aktiv zu wechseln – um frei entscheiden zu können, wohin Du möchtest.
13. Gibt es Möglichkeiten, Beiträge zu sparen?
Ja! Hier einige Tipps:
- Wechsle zu einer Kasse mit niedrigerem Zusatzbeitrag.
- Nutze Bonusprogramme für Gesundheitsvorsorge.
- Prüfe, ob Du durch private Zusatzversicherungen (z. B. Zahn, Krankenhaus, Ausland) langfristig günstiger fährst.
- Wenn Du selbstständig bist: Wähle Deine Einkommensmeldung realistisch, um Beiträge fair zu gestalten.
14. Welche Krankenkasse zahlt am schnellsten?
Das ist von Kasse zu Kasse unterschiedlich.
In Tests zeigen sich große Unterschiede bei Bearbeitungszeit, Erreichbarkeit und Kundenservice.
Einige zahlen Bonusprogramme oder Rechnungen innerhalb von wenigen Tagen, andere brauchen Wochen.
Wir kennen die Erfahrungswerte und zeigen Dir, welche Kassen wirklich schnell und zuverlässig sind.
15. Was passiert, wenn ich keine Krankenkasse habe?
In Deutschland herrscht Versicherungspflicht – das heißt: Jeder muss krankenversichert sein.
Wenn Du eine Zeit lang keine Krankenkasse hattest, kannst Du Dich nachträglich versichern, musst aber ggf. Beitragsrückstände nachzahlen.
Deshalb gilt: Lass keine Lücke entstehen!
Wir helfen Dir, Dich sofort wieder anzumelden – egal, ob gesetzlich oder privat.





