Zinswende

Die aktuelle Zinsentwicklung – Probleme und Lösungen für deinen Traum vom Eigenheim

Lange Zeit war der Markt durch Niedrigzinsen geprägt, was dazu führte, dass Kredite für eine Immobilie mit einem Zinssatz von unter 1% finanziert werden konnten. Noch im Jahr 2021 lag der Zinssatz bei 0,74% , seit Mitte Februar gibt es einen Aufwärtstrend bei den Zinsen und das Maximum ist laut Volkswirtschaftsexperten noch nicht erreicht. Die Banken geben ihre höheren Refinanzierungskosten durch die steigenden Zinsen an die Kreditnehmer weiter.

Was bedeutet das für dich und deinen Traum vom Eigenheim?

Durch die bis vor kurzem niedrigen Zinsen wurde der Preis von Immobilien immer teurer. Bleiben die Immobilienpreise weiterhin so hoch und die Zinsentwicklung geht weiterhin in Richtung höheres Zinsniveau, wird das Erwerben eines Eigenheims mit immensen Kosten verbunden sein, die viele Menschen wirtschaftlich nicht mehr tragen können.

Ein Rechenbeispiel der Sendung mex „Zinswende in Sicht- Welche Folgen das für Sparer und Kreditnehmer hat“:

Wir haben eine Immobilie die 250.000€ kostet und über 10 Jahre finanziert wird:

  • Fall 1: Zinssatz bei 0,74% ( wie 2021)                      = Zinsen 9.480€
  • Fall 2: Zinssatz bei 1,24% (Stand Februar 2022)      = Zinsen 15.940€
  • Fall 3: Zinssatz bei 3,15% ( wie 2012)                     = Zinsen 41.850€

Wenn man sich dieses Rechenbeispiel anschaut, sieht man, dass die Zinsen in Fall 2 ein Plus von 6.460€ aufweisen gegenüber den Zinsen bei Fall 1. Bei Fall 3 muss man sogar 32.370€ mehr Zinsen zahlen als in Fall 1.

Was uns zu dem Punkt bringt, dass es für deinen Traum vom Eigenheim elementar ist, sich einen möglichst günstigen Zinssatz zu sichern, bevor das Zinsniveau weiter steigt.



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Also was tun?

Die Hoffnung auf sinkende Immobilienpreise und zeitgleich nur moderat steigende Zinspreise zu setzen ist nicht unbedingt zielführend. Sicherlich besser ist die Option sich niedrigere Zinsen für die gesamte Laufzeit zu sichern z.B über  einen Bausparvertrag oder eine lange Zinsbindung bei einem Kredit.

Der Bausparvertrag

Es gibt Vorteile bei Abschluss eines Bausparvertrages bezogen auf die Zinsentwicklung. Bei Abschluss des Bausparvertrages kann man sich bereits für die komplette Laufzeit einen Festzins, sowohl für die Sparzinsen als auch für die Kreditzinsen sichern.

Somit wird die die Finanzierung des Eigenheims planbar. Der mitunter größte Nachteil war bisher die (lange) Ansparphase bevor man Geld ausgezahlt bekommt. Viele „alte“ Bausparverträge haben noch eine Mindestbesparung von 40 bis 50% der Bausparsumme. Neuere Bausparverträge brauchen lediglich 20 bis 35% der Bausparsumme.

Die lange Zinsbindung

Bei niedrigen Zinsen lohnt es sich einen Kredit mit langer Zinsbindung abzuschließen.

Vorteil ist, dass man sich bis zu 30 Jahren den Niedrigzins sichern kann. Für die lange Zinssicherheit verlangen die Banken einen Aufschlag auf die Zinsen. So können sie auch in Hochzinsphasen den garantierten Zinssatz halten müssen. Oftmals liegt der Aufschlag bei 2,50% bei einem Festzins von 30 Jahren.

Selbst wenn man sich für eine kürzere Zinsbindung mit hoher Tilgung entscheidet, hätte man den Vorteil dass man die  Anschlussfinanzierung so gering wie möglich halten kann.

Eine Zinsbindung von mindestens 15 Jahren wäre sinnvoll.

Ein Weiteres interessantes Darlehen um sich niedrigere Zinsen zu sichern ist das Forward- Darlehen.

Was ist ein Forward- Darlehen?

Ein Forward- Darlehen ist die Möglichkeit sich die niedrigen Zinsen zu sichern bevor man den Kredit überhaupt benötigt. Sinnvoll wenn man erwartet, dass das Zinsniveau bis zum Zeitpunkt des eigentlichen Kreditabschlusses steigt. Man schafft also Zinssicherheit unabhängig vom aktuellen Marktzins. Diese Phase in der einem die Zinssicherheit auf ein zukünftig benötigtes Darlehen gewährt wird, kann zwischen 3 und 5 Jahren lang sein. Die Zinssicherheit ist aber auch hier für den Kreditnehmer nicht kostenlos. Man zahlt für die Zinssicherheit in Form eines Ausübungspreises, der als Aufschlag dem vereinbarten Kreditzins zugeschlagen wird. Der Zinsaufschlag ist abhängig von der Dauer der Forward- Phase und der jeweilig aktuellen Zinsstruktur.

Meistens findet das Forward- Darlehen Anwendung bei einer Anschlussfinanzierung.

Auch wenn du noch eine lange Zinsbindung hast, aber nicht die gesamte Laufzeit deines Kredits abgesichert ist, gibt es die Möglichkeit dir über ein Bausparen Zinssicherheit zu schaffen.

Solltest du Interesse am Erwerb einer Immobilie haben oder eine Anschlussfinanzierung benötigen, helfen wir dir gerne weiter!





Niedrigzinspolitik: der Staat gewinnt – der Bürger verliert

Die Zinsen gingen in den letzten Jahren immer weiter runter. Der Vorteil daraus ist, dass wenn Sie sich Geld von der Bank leihen, kaum Zinsen anfallen. Das gleiche gilt auch für den Staat. Die Staatsschulden werden kaum verzinst, dadurch spart der Staat mehrere Milliarden oder sogar Billiarden Euro.

Aber anstatt den Schuldenschnitt zu reduzieren, damit bei höheren Zinsen nicht noch mehr Schulden aufgebaut werden, wird das Geld wieder in die „Wirtschaft“ gesteckt.

Der Spruch: „Des einen Freud, des anderen Leid.“ ,passt hier hervorragend.

Wo die einen sich Geld günstig leihen, machen die „Sparer“ Tag für Tag Verlust.

Die Inflationsrate im Dezember 2016 lag bei 1,7%. Die aktuellen Marktzinsen sind erheblich niedriger. So verliert Ihr gespartes Geld weiter an Wert.

Noch schlimmer trifft es die Versicherungen und Banken. Diese müssen auf Ihre Rücklagen Strafzinsen zahlen.
Das Problem ist, das diese Rücklagen vorhanden sein müssen. Ein Großteil davon ist vom europäischen Staat gefördert, damit die Unternehmen eine gewisse Stabilität haben,da Geld täglich verfügbar sein muss, damit z.B. im Versicherungsfall direkt Geld ausgezahlt werden kann.

Auch bei diversen Altersrenten, Erwerbsunfähigkeitsrenten, usw. liegt  direkt verfügbares Geld parat.
Auf dieses Geld wird ein erhebliche Summe an Strafzinsen gezahlt. Und dieses Geld war am Ende eigentlich für Sie gedacht.

Was man nicht vergessen darf, Sie geben diversen Versicherungen Geld, damit Sie eines Tages eine Leistung erhalten können. Dieses Geld wird zurück gelegt, für den Fall, dass Sie es in Anspruch nehmen.

z.B. bei der privaten Krankenversicherung zahlen Sie in jungen Jahren mehr ein, als Sie benötigen. Irgendwann wenn Sie älter werden, nehmen Sie mehr in Anspruch, als Sie einzahlen.
Nur das Problem ist, wenn diese Rücklagen nicht vernünftig verzinst werden, müssen Sie mehr einzahlen, damit das ganze wieder aufgeht.

z.B. bei der Berufsunfähigkeitsabsicherung (BU) und Lebensversicherung (LV) haben Sie oft einen Tarifbeitrag (Brutto) und einen Zahlbeitrag (Netto). Die Gewinne werden Ihrem Vertrag zum größten Teil wieder gut geschrieben. Dadurch haben Sie einen niedrigeren Zahlbeitrag. Wenn die Gewinne der Geldanlage niedriger werden, erhöht sich Ihr Zahlbeitrag. Das heißt: Weniger Zinsen, weniger Gewinne, mehr Beitrag.

z.B. bei der Rente gibt es Rentenfaktoren. In diesem Rentenfaktor wird festgelegt, wie viel Rente Sie bei je 10.000€ Guthaben erhalten. Durch die langanhaltenden niedrigen Zinsen, können die Gesellschaften nicht auf Dauer die hohen Rentenfaktoren geben. Es heißt, dass die Rente unter dem garantierten Rentenfaktor nicht fallen kann. Wenn man sich die Bedingungen genauer anschaut, dann findet man auch dort noch eine Weg, dies anzupassen. Aktuell gibt es eine Gesellschaft, die garantiert, dass der garantierte Rentenfaktor nicht geändert werden kann. Es klingt ziemlich absurd, dass man eine Garantie nicht garantieren kann. Vorteil für Sie ist eine garantierte Garantie, dass Sie mit dieser garantierten Rente rechnen können. Nachteil, was bringt es mir, eine Garantie zu haben, wenn die Gesellschaft in dem Augenblick, wo ich mein Geld benötige, nicht mehr alle Garantien bedienen kann.

Auch die Riesterrenten haben bei diesen niedrigen Zinsen sehr große Probleme. Wenn das Rentenalter erreicht wird, müssen die eingezahlten Beiträge plus der Förderungen mindestens garantiert sein. Und das geht nur, wenn das Kapital verzinst angelegt wird. Nur ein Anteil wird effektiv in Fonds investiert. Da einige Gesellschaften sich schwer mit dieser Garantie-Erzielung tun, haben sich diese aus dem Riester-Markt zurückgezogen.
Andere haben neue Alternativen gefunden, wie diese Garantie gestellt werden kann. Nur diese Verträge müssen eine Zertifizierung erhalten. Aus diesem Grund haben diese vorläufig keine Riesterrenten im Angebot.

Wie Sie sehen, hat alles Vor- und Nachteile. Es wird langsam für uns alle wichtig, dass die Zinsen endlich angepasst werden, damit wir auch in Zukunft vernünftig leben können.