Pflege und die Bedeutung Angehöriger

Die Anzahl der Pflegebedürftigen in Deutschland nimmt immer weiter zu. Um diesen Trend abzufedern, gibt es eine neue Pflegereform. Lag die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland 2013 noch bei 2,6 Millionen, so gehen Experten davon aus, dass sie 2030 bereits bei 3,5Millionen liegen wird.

Die Pflegeversicherung

Die Pflegeversicherung ist ein zentrales Element des deutschen Sozialversicherungssystems und spielt eine entscheidende Rolle bei der Sicherung der Lebensqualität von Menschen, die auf Pflege angewiesen sind. Sie ist ein Ausdruck der Solidarität in unserer Gesellschaft und gewährleistet, dass Pflegebedürftige die notwendige Unterstützung erhalten, um ein würdevolles Leben führen zu können. In diesem Kontext ist es wichtig zu verstehen, warum Angehörige in Deutschland gesetzlich verpflichtet sind, an der Pflege ihrer bedürftigen Familienmitglieder mitzuwirken.

Die Grenzen der gesetzlichen Pflegeversicherung

Die gesetzliche Pflegeversicherung ist eine Art Grundversorgung für Pflegebedürftige, oftmals reicht diese Absicherung aber nicht für die Unterbringung in einem Pflegeheim oder ähnlichem. An diesem Punkt kommen die Angehörigen ins Spiel. Heute werden rund 2/3 der 2,6 Millionen Pflegebedürftigen zuhause durch Angehörige gepflegt.

Gründe um zuhause zu pflegen

In den kommenden Jahren steigt der Beitrag zur Pflegeversicherung weiter an, bezugnehmend auf die Anzahl, der im Haushalt lebenden, Kinder. Aber nicht nur die Beiträge der Sozialversicherung steigen, sondern auch das Geld was den Pflegebedürftigen in Zukunft zur Verfügung gestellt wird. Es gibt steigendes Pflegegeld und auch in Bezug auf die Verhinderungspflege und die Kurzeitpflege gibt es eine Steigerung und eine einfachere Möglichkeit dieses Budget auch als pflegender Angehöriger abzurufen. Oftmals ist eine Pflege zuhause aber auch aus verschiedenen Gründen, die einzige Möglichkeit:

  1. Kosten für Pflegeeinrichtungen: Die Unterbringung in einer Pflegeeinrichtung kann erhebliche Kosten verursachen. Diese Kosten setzen sich aus den Pflegegebühren, Unterkunftskosten und Verpflegungskosten zusammen. Eine private Pflegeeinrichtung kann monatliche Gebühren in Tausenderhöhe erfordern, was für viele Familien finanziell untragbar ist.
  2. Vermeidung des Verkaufs von Immobilien: Oftmals ist das elterliche Zuhause ein wichtiger Vermögenswert, den die Familie erhalten möchte. Der Verkauf dieses Eigentums zur Deckung der Kosten für eine Pflegeeinrichtung kann emotional belastend sein und das familiäre Erbe gefährden.
  3. Individuelle Pflegevorlieben: Viele ältere Menschen bevorzugen es, in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben, wo sie von ihren Angehörigen umgeben sind. Dies kann zu einer besseren Lebensqualität führen und die emotionale Verbindung in der Familie stärken.

Die private Pflegeversicherung

Eine private Pflegeversicherung kann eine wertvolle Unterstützung bei der Finanzierung der häuslichen Pflege sein. Sie bietet eine gewisse finanzielle Sicherheit, indem sie die Kosten für Pflegedienste, Betreuung und medizinische Versorgung deckt. Diese Versicherung kann dazu beitragen, den finanziellen Druck auf die Familie zu reduzieren und die Qualität der Pflege zu verbessern.

Um einen größeren Handlungsspielraum zu haben ist eine private Pflegeversicherung eine sinnvolle Ergänzung zur gesetzlichen Pflegeversicherung. Sie kann beispielsweise die Kosten für einen professionellen Pflegedienst, medizinische Hilfsmittel und notwendige Umbauten im Haus abdecken. Aber sie kann auch für die Unterbringung in einem Pflegeheim genutzt werden und somit die Angehörigen aus ihrer Verantwortung befreien.

Solltest du über eine private Pflegeversicherung nachdenken um die Verpflichtung und die Abhängigkeit von deinen Angehörigen zu umgehen, beraten wir dich gerne um die Möglichkeiten.

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